Sicherheit in Großstädten nimmt zu

Unfälle gehen zurück

Die deutschen Großstädte werden zunehmend sicherer. Wie der Städtecheck des Verkehrsclub Deutschland ergab, ging die Zahl der Unfälle in 61 von 81 untersuchten Orten zurück.

In 61 von 81 deutschen Großstädten ist die Zahl der verunglückten Verkehrsteilnehmer in den vergangenen fünf Jahren tendenziell gesunken. Einen durchgehend konstanten Rückgang kann allerdings keine der untersuchten Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern vorweisen. Das hat die Studie «Städtecheck Verkehrssicherheit» ergeben, die der Verkehrsclub Deutschland (VCD) am Mittwoch in Berlin vorgestellt hat. Besonders erfreulich sei, dass es in Pforzheim, Reutlingen und Trier im Jahr 2009 keine Verkehrstoten gegeben habe.

Bochum schneidet besonders gut ab

Überdurchschnittlich gut habe sich die Verkehrssicherheit seit 2004 unter anderem in Bochum entwickelt, teilte der VCD mit. In der Ruhrgebietsstadt nahm die Verunglücktenzahl seither im Durchschnitt jährlich um 5,27 Prozent ab. Das Risiko, bei einem Verkehrsunfall verletzt oder getötet zu werden, sei damit in keiner anderen Stadt in Nordrhein-Westfalen so gering wie in Bochum. «Offensichtlich ist unsere Rezeptur aus Netzwerkarbeit, konsequenter Verfolgung von Hauptunfallursachen und intensiver Prävention vom Kindergarten bis hin zu den Senioren erfolgreich», erklärte Bochums Polizeidirektor Manfred Kibbas.

Als Negativbeispiel gilt Siegen: Dort ist die durchschnittliche Verunglücktenzahl seit 2004 um 5,47 Prozent angestiegen. Der VCD hat der Kommune empfohlen, die Unfallschwerpunkte genauer zu untersuchen und die Ursachen zu beheben. Um die Verkehrssicherheit zu verbessern, hatte die Stadt Siegen in der Vergangenheit unter anderem zusätzliche Ampeln und Fußgängerüberwege installiert.

Unfälle verringern

Die statistische Untersuchung des VCD soll die Großstädte in Deutschland dazu animieren, ihre Verkehrssicherheitsarbeit zu intensivieren und die Zahl der Unfälle zu verringern. Insgesamt seien die Unfallzahlen in Deutschland zwar rückläufig. Allerdings wies die VCD-Bundesgeschäftsführerin Kerstin Haarmann darauf hin, dass 2009 pro Tag bundesweit durchschnittlich fast 1100 Menschen im Straßenverkehr verunglückt sind.

Auch sei die Gefahr für jeden Einzelnen nach wie vor sehr hoch, bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen, betonte Haarmann. Bundesweit sind im vergangenen Jahr 4154 Menschen im Straßenverkehr getötet worden, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden vorläufig ermittelt hat. Langfristig will der VCD die Zahl der Verkehrstoten mit seiner Aufklärungsarbeit auf Null bringen. «Dass das auch in Großstädten machbar ist, haben Pforzheim, Reutlingen und Trier im vergangenen Jahr gezeigt», sagte die Bundesgeschäftsführerin des Verkehrsclubs. (dpa/tmn)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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