Kultautos fallen Abwrackboom zum Opfer

Umweltprämie

Viele Autobesitzer haben sich in den letzten Monaten auch von ihren alten Schätzchen getrennt. Einige wenige ließen sich sogar den Kauf einer Luxuskarosse staatlich subventionieren.

Die Abwrackprämie hat auch Besitzer anerkannter Kultautos dazu bewegt, sich für 2500 Euro von ihren fahrbaren Untersätzen zu trennen. Mit der Prämie wurde unter anderem die Verschrottung von 170 VW-Käfer, rund 800 Trabbis, 264 Saab 900 und 138 Rover Minis gefördert. Das geht aus einer Auswertung der Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) über die bis Ende August bereits ausgezahlten gut 800.000 Prämien hervor. Insgesamt sollen mit der seit Mittwoch erschöpften Prämie rund zwei Millionen Altwagen durch neue ersetzt werden.

Ein Viertel abgewrackte Volkswagen

Dass die Prämie nicht ausschließlich Kleinwagenkäufern zu Gute kam, zeigt die Auswertung des Bundesamtes aus Eschborn bei Frankfurt ebenfalls: 30 Käufer einer Mercedes-S-Klasse und fünf eines Porsche Cayenne ließen sich ihre Luxuskarossen staatlich subventionieren.

Im allgemeinen Abwrackboom haben die Deutschen zudem ihre Automobilflotte deutlich internationalisiert. Um an die Umweltprämie zu kommen, wurden überdurchschnittlich oft Autos der deutschen Volumenhersteller Volkswagen, Opel und Ford zur Schrottpresse gefahren. Von den 812.017 abgewrackten Vehikeln stellte VW allein mit 190.635 annähernd ein Viertel (23,48 Prozent), Opel folgt mit 162.173 Autos und 19,97 Prozent. Auch 106.885 Modelle von Ford (13,16 Prozent) mussten ihr automobiles Leben beenden.

Profiteur Fiat

Bei den im Gegenzug neu angeschafften Wagen konnten die deutschen Hersteller diese Anteile zunächst nicht halten: Volkswagen schlug sich mit 18,76 Prozent oder 152.373 Neu- und Jahreswagen am besten. Opel erreichte mit 91.716 Autos noch 11,29 Prozent der prämiengeförderten Verkäufe. Ford verkaufte rund 64.500 Autos und kam damit auf 7,94 Prozent.

Profiteure waren insbesondere Importeure wie Fiat, von denen 42.623 in die Schrottpresse wanderten, aber auch 61.933 neu zugelassen wurden. Zahlreiche Modelle hatten längere Lieferzeiten, so dass sie zunächst nicht erfasst wurden. (dpa)

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