Honda Civic gewinnt VCD-Umweltranking

Der Honda Civic Hybrid hat im Umweltranking des Verkehrsclubs Deutschland den Vorjahressieger von der Spitze verdrängt. Die deutschen Autohersteller konnten nur ein Auto in den Top Ten platzieren.

Die japanischen Hybrid-Modelle geben den Weg in die automobile Zukunft vor. Bei der am Mittwoch vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) vorgestellten Umweltliste 2006/2007 gewann der Honda Civic Hybrid das Ranking vor dem Vorjahressieger Toyota Prius. «Das Hybrid-Konzept macht die bestplatzierten Fahrzeuge sparsam und leise. Zwar ist es kein Allheilmittel im Kampf gegen klimaschädliche Treibhausgase und Ressourcenverschwendung. Aber es zeigt einen möglichen Weg, wie man mittels intelligenter Technik den Treibstoffverbrauch auf der Straße senken kann», sagte der stellvertretender VCD-Bundesvorsitzende Hermann-Josef Vogt in Berlin.

Deutsche Hersteller hinken hinterher

In dem umfassendsten Umweltranking im Automobilbereich bewertet der ökologisch ausgerichtete Verkehrsclub über 350 aktuelle Pkw-Modelle nach den Kriterien Verbrauch, Schadstoffausstoß und Lärm. «Leider haben die deutschen Hersteller wie schon beim Rußfilter die Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig erkannt. Deshalb hinken sie bei der Hybridtechnik erheblich hinterher», sagt Vogt.

Während japanische Autos in den Top Ten gleich sieben Mal vertreten sind, schaffte es mit dem VW Polo BlueMotion, einem sparsamen Diesel, nur ein deutsches Auto unter die besten Zehn. «In der Dieseltechnologie haben deutsche Autobauer schon lange die Nase vorn. Da sie nun endlich den Partikelfilter in breitem Umfang anbieten, landen immer mehr Diesel unter den besten Kompakt- und Familienfahrzeugen. Doch das Gesamtranking zeigt, dass es nicht ausreicht, bei der Verbrauchsminderung lediglich auf ein Pferd zu setzen», so Vogt.

Eine weitere sinnvoll Technik sei der Erdgasantrieb, der insbesondere bei den 7-Sitzern akzeptable Umweltwerte bringe. So entschied der Opel Zafira 1.6 CNG das Ranking der 7-Sitzer für sich.

Kritik an Luxus

In der massiven Senkung des Durchschnittsverbrauchs aller Pkw sieht der VCD die entscheidende Aufgabe der Autoindustrie für die nächsten Jahre. Dabei begrüßt der VCD, dass die Verbrauchswerte kontinuierlich sinken. Umso ärgerlicher sei es, dass zugleich die Autos größer werden. «Die Autobauer haben in den letzten Jahren durchaus Fortschritte in der Antriebstechnologie erzielt. Doch Verbrauchsreduzierungen haben sie durch mehr Luxus, Größe und Gewicht zunichte gemacht. Dadurch bleibt der Klimaschutz auf der Strecke», sagte der verkehrspolitische Sprecher Gerd Lottsiepen.

Als Beispiel führt der Autoexperte den Opel Corsa an, der letztes Jahr noch auf Platz sechs der VCD-Top Ten landete. Das überarbeitete Modell des Jahres 2006 sei nun 15 Zentimeter länger, etwas breiter und 100 Kilogramm schwerer. Außerdem werde es nicht mehr in der besonders sparsamen Eco-Variante angeboten. Damit erhöhe sich der Benzinverbrauch und das Modell falle aus der Topwertung heraus.

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