Gute Noten für europäische Tunnel

Test des ADAC

Europas Tunnel sind überwiegend sicher. Im großen Tunneltest fielen von 26 getesteten Röhren nur vier wegen Sicherheitsmängeln glatt durch. Der Testverlierer kommt aus Island.

Der ADAC hat bei seinem Tunneltest 2010 überwiegend gute Noten vergeben. Von 26 getesteten Tunnels in 13 europäischen Ländern bekamen 16 die Gesamtnote «sehr gut», vier wurden mit «gut» bewertet. Zwei weitere Tunnel erhielten ein «ausreichend», wie der Autoclub am Donnerstag in München mitteilte. Vier Tunnels fielen wegen Sicherheitsmängeln aber glatt durch, darunter auch der Tunnel Birth auf der A44 bei Velbert (Nordrhein-Westfalen). Er wurde mit der Gesamtnote «bedenklich» beanstandet. Dunkle Fahrbahnen in dem finsteren Tunnel, keine Videoüberwachung und fehlende Fluchtwegbeschreibungen waren die Hauptkritikpunkte. Der ADAC fordert eine rasche Sanierung des 25 Jahre alten Tunnels Birth.

Bestnote für Lohberg-Tunnel

Dabei handelte es sich um den Lohberg-Tunnel bei Darmstadt (Hessen) und den Richard-Strauss-Tunnel am Mittleren Ring in der bayerischen Landeshauptstadt München. Testsieger wurde der neu eröffnete Duplex-Tunnel auf der A86 bei Paris. Dieser französische Tunnel habe geradezu Vorbildcharakter in puncto Sicherheit, lobte der ADAC. Der diesjährige Test bestätige die Tendenz, dass Europas Straßentunnels immer sicherer werden.

Der Lohberg-Tunnel in Hessen
Der Lohberg-Tunnel in Hessen ADAC

Testverlierer war der erst zwölf Jahre alte Hvalfjörour-Tunnel in Island nördlich von Reykjavik. Der Testverlierer bleibe sicherheitstechnisch deutlich hinter den europäischen Mindeststandards zurück und sei dringend sanierungsbedürftig, kritisierte der ADAC.

Wie der ADAC mitteilte, würde der Test zeigen, dass die europäischen Tunnel immer sicherer würden. Dort, wo neue Tunnel gebaut oder saniert würden, erreichten sie auch immer gute Noten. Deshalb fordert der Autoclub die Politik auch auf, die EU-Richtlinie zur Nachrüstung bis 2014 konsequent umzusetzen. Das gilt auch für die heimischen Röhren, in deren Modernisierung und Sicherheit bis dahin rund 800 Millionen Euro investiert werden sollen. (dpa/AG)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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