Flammender Protest gegen «Sprit-Wucher»

Arbeitsloser zündet eigenes Auto an

Ein Arbeitsloser hat Zeichen setzen wollen. Wo sonst auf der IAA das Automobil gefeiert wird, hat der 30-Jährige sein Auto ganz anders eingesetzt.

Aus Protest gegen die hohen Spritpreise hat ein 30 Jahre alter Arbeitsloser aus Bayern am Freitag mitten in Frankfurt sein eigenes Auto abgefackelt. Der Mann stellte den Wagen auf einer Grünanlage vor der Messe ab, übergoss ihn mit Benzin und zündete ihn an. Als die Feuerwehr eintraf, war das Auto bereits ausgebrannt.

10.000 Euro Sachschaden

Die Polizei schätzt den Sachschaden auf rund 10.000 Euro, verletzt wurde niemand. «Der Junge hatte Glück im Unglück: Der Tank blieb unbeschädigt», sagte Polizeisprecher Karlheinz Wagner. Der 30-Jährige muss sich nun auf eine Anzeige wegen Verstoßes gegen Umweltvorschriften und auf eine Rechnung für den Feuerwehreinsatz gefasst machen.

Eigentlich habe er seinen Protest in Berlin vorbringen wollen, sagte der 30-Jährige in der Vernehmung bei der Polizei. Er habe aber den Weg dorthin nicht gefunden. Das im Kreis Miltenberg zugelassene Fahrzeug war mit der Aufschrift «Sprit-Wucher» und einer Internetadresse beklebt.

Seit 23 Tagen arbeitslos

Auf dieser Website nennt sich der Protestler Michael, dokumentiert die Entwicklung der Mineralölsteuer seit 1950 und macht die Bundesregierung für die hohen Kraftstoffpreise verantwortlich. Auf der Seite heißt es, er habe seinen Job gekündigt, weil ihm Treibstoffkosten von 250 Euro im Monat für 80 Kilometer Arbeitsweg täglich zu viel seien. Der Mann sei seit genau 23 Tagen arbeitslos, sagte Polizeisprecher Wagner. (dpa)

Keine Beiträge vorhanden