Benzinpreis verändert Lebensgewohnheiten

Der Preis für Superbenzin ist im Vergleich zum Vorjahr in Europa um durchschnittlich elf Cent angestiegen. Wegen der Teuerungen habe sich laut einer Studie das Lebensverhalten der Autofahrer geändert.

Superbenzin kostet in Europa im Schnitt elf Cent mehr als im Vorjahr. Beim Diesel beträgt der Anstieg durchschnittlich acht Cent pro Liter, teilt der ADAC in München mit. Teuerer wurde der Sprit vor allem in Tschechien, Österreich und Frankreich. Dort stiegen die Preise für einen Liter Super um 17, beziehungsweise 15 Cent an. In Tschechien müssen Urlauber nun 1,09 Euro bezahlen, in Österreich 1,15 Euro und in Frankreich 1,30. Sie tanken dort immer noch günstiger als in Deutschland, wo ein Liter Super 1,35 Euro kostet und somit 11 Cent mehr als im Vorjahr.

In Spanien müssen Urlauber für einen Liter Super 1,03 Euro zahlen. Das sind 10 Cent mehr als im Vorjahr. In der Schweiz stieg der Preis um 11 Cent auf 1,14 Euro an. In Italien müssen Autofahrer 13 Cent mehr bezahlen. Ein Liter Super kostet dort 1,34 Euro, so der ADAC.

Keine Scheu vor Umzug

Die europäischen Autofahrer verändern ihre Lebensgewohnheiten und reagieren so auf die in den vergangenen Monaten deutlich gestiegenen Kraftstoffpreise. Mehr als jeder zehnte Befragte (11,1 Prozent) hat bereits seinen Wohn- oder Arbeitsplatz gewechselt, um den Weg zur Arbeit zu verkürzen. Lediglich 22,1 Prozent der befragten Deutschen zeigen sich in ihrem Fahrverhalten unbeeindruckt von den hohen Benzinpreisen. Dies ergab eine breit angelegte, internationale Studie des Marktforschungsunternehmens «Maritz Research».

Viele Deutsche verändern aber auch kleine Dinge ihres Alltags, um die Tankrechungen zu reduzieren. 63,2 Prozent der befragten Deutschen haben sich einen konservativeren, sparsameren Fahrstil zugelegt, 61 Prozent versuchen, unnötige Autofahrten zu vermeiden. Zu leiden hat unter den hohen Kraftstoffpreisen auch die Lebensqualität vieler Deutscher: Fast jeder vierte Befragte (24,7 Prozent) schränkt sich in seinem Freizeitverhalten ein und verzichtet auf Ausflüge oder Kurzurlaube.

Verstärkte Nachfrage nach Sprit sparenden Autos

Neben den Mineralölkonzernen könnten die Automobilhersteller Nutznießer hoher Spritpreise werden. Mehr als jeder zweite Deutsche (51,2 Prozent) denkt über den Kauf eines sparsameren Autos nach oder hat bereits eines gekauft. «Dabei geht der Trend klar zu Dieselmotoren, die als sparsamer und preisgünstiger gelten», meint Stephan Thun, Managing Director von «Maritz Research». Aktuell tendieren 32 Prozent der befragten Autofahrer zum Kauf eines Dieselfahrzeugs, lediglich 17,3 Prozent erwägen den Kauf eines Benziners.

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