Auto-Bosse kritisieren EU-Vorgaben

Die von der EU geforderte CO2-Reduzierung werde die Autohersteller Milliarden kosten, schimpfen die Bosse der Premium-Hersteller BMW und Audi. Derweil fordert ein Umweltverband die Unternehmen zu einem grundsätzlichen Umdenken auf.

Der Bund Naturschutz hat den Autobauer BMW und seine Aktionäre angesichts der Klima-Debatte zum Umdenken aufgefordert. Wenn die Prognosen des Weltklimaberichts auch nur halbwegs zuträfen, müssten «gerade Premium-Hersteller wie BMW ihre Modellpolitik von Grund auf umstellen», erklärte der Bund Naturschutz in Bayern am Mittwoch in Regensburg. «Ein 'Weiter wie bisher' kann und darf es für die deutschen Automobilbauer nicht geben.» In den vergangenen Jahren von BMW erzielte Verbesserungen der Energieeffizienz seien unter anderem für höheres Gewicht und eine größere Motorleistung «vergeudet» worden, kritisierten die Umweltschützer.

Kosten in Milliardenhöhe

Die Chefs der beiden Premium-Hersteller BMW und Audi, Norbert Reithofer und Rupert Stadler, hatten zuvor die EU-Umweltpolitik kritisiert. In einem Interview mit der Zeitschrift «Capital» bezeichnete Reithofer die von Brüssel geforderte Kohlendioxid-Reduzierung auf 120 Gramm CO2 pro Kilometer als «ein verdammt hartes Ziel». Die Forderung der Politik werde «jeden Hersteller einige Milliarden Euro kosten», da die Vermeidung jedes einzelnen weiteren Gramms immer aufwendiger werde, sagte Reithofer. Auch Audi-Chef Stadler erklärte in der «Süddeutschen Zeitung» (Mittwoch), immer neue Vorschriften führten zu immer neuen Belastungen. «Irgendwann hat das mal eine Grenze. Dann sind die Jobs weg», sagte Stadler. Es gehe nicht an, dass immer nur die Hersteller großer Autos zu verstärkten Umweltmaßnahmen gezwungen würden: «Jeder in Europa muss seinen Beitrag leisten.» (dpa)

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