Zustimmung zur Pkw-Maut sinkt merklich

Fast die Hälfte der Deutschen dagegen

Zustimmung zur Pkw-Maut sinkt merklich
Die Pkw-Maut hat die letzte parlamentarische Hürde genommen. © dpa

Die Zustimmung in der Bevölkerung zu einer Pkw-Maut sinkt zusehend. Nach einer Umfrage des ARD-Deutschland-Trends lehnen fast die Hälfte der Befragten eine solche Abgabe ab.

Die Mehrheit der Deutschen glaubt, dass die geplante Pkw-Maut für sie zu einer finanziellen Mehrbelastung führt. 62 Prozent befürchten nach einer Umfrage des ARD-Deutschlandtrends, dass sie die Vignettenpflicht extra kosten wird, nur ein Drittel der Befragten glaubt das nicht. Verkehrsminister Alexander Dobrindt hatte zugesichert, dass deutsche Autofahrer nicht mehr zahlen müssen als heute. Nach seinen Plänen sollen die Mautkosten durch eine reduzierte Kfz-Steuer ausgeglichen werden.

Allgemeine Akzeptanz verschlechtert

Auch die allgemeine Akzeptanz der Vignettenpflicht hat sich nach Verkündung der konkreten Pläne deutlich verschlechtert. Hatten im November 2013 bei der Umfrage noch 59 Prozent die Einführung einer Pkw-Maut befürwortet, sind es derzeit nur noch 46 Prozent. Aktuell lehnt fast die Hälfte (49%) der Befragten eine solche Maut ab, im November war die Ablehnung mit 39 Prozent geringer. Die Marktforscher hatten Anfang der Woche 1.003 Deutsche ab 18 Jahren befragt.

Nach den Plänen des Verkehrsministers soll die Vignettenpflicht am 1. Januar 2016 in Kraft treten. Dann sind auch deutsche Pkw-Halter verpflichtet eine Jahresvignette zu erwerben, durchschnittlich kostet sie laut Bundesverkehrsministerium 88 Euro. Mit einem Freibetrag in der Kfz-Steuer werden die Ausgaben hierfür aber vollständig und unbürokratisch kompensiert, hat das Ministerium versprochen. Der Preis für die Vignette bestimmt sich nach Umweltfreundlichkeit der Fahrzeuge, sowie Hubraum und Zulassungsjahr – grundsätzlich entsprechend der Systematik aus dem Kraftfahrzeugsteuergesetz. Für ausländische Pkw gelten die gleichen Berechnungsgrundlagen für eine Jahresvignette. Sie haben darüber hinaus noch die Möglichkeit, für zehn Tage (10 Euro) oder zwei Monate (20 Euro) eine Vignette zu erwerben. Erhältlich sollen die deutschen „Pickerl“ für Ausländer im Internet, aber auch an Tankstellen sein.

Nach einer derzeit noch laufenden Umfrage der Autogazette (Wird die Pkw-Maut trotz EU-rechtlicher Bedenken kommen?) gehen 59 Prozent der Befragten davon aus, dass sie nicht kommen wird. (AG/SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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