Kräftige Umsatzeinbrüche bei französischen Herstellern

«Härter als erwartet»

Kräftige Umsatzeinbrüche bei französischen Herstellern
Mitarbeiter vor der PSA-Zentrale © dpa

Die französischen Autohersteller leiden stark an der europäischen Absatzkrise. Besserung erwarten PSA Peugeot Citroen und Renault in diesem Jahr nicht mehr.

Schwere Zeiten für französische Autobauer: Die Absatzkrise in Europa hat PSA Peugeot Citroën und Renault zum Jahresauftakt kräftige Umsatzeinbrüche eingebrockt. Bei PSA fielen die Erlöse in den ersten drei Monaten 2013 um 6,5 Prozent auf 13,03 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In der Autosparte allein lag das Minus sogar bei 10,3 Prozent, wie der nach VW zweitgrößte europäische Hersteller am Mittwoch mitteilte. Schwarze Zahlen gab es nur bei der Zulieferer-Tochter Faurecia, die etwa Fahrzeugsitze herstellt.

PSA erwägt vorzeitige Werksaufgabe

Um aus der Verlustzone zu kommen, will PSA mehr als 8000 Arbeitsplätze streichen und ein Werk bei Paris komplett schließen. Insgesamt sollen bis Ende 2014 mehr als 11.000 Stellen wegfallen. Ob die geplanten Maßnahmen ausreichen, ist allerdings unklar. Die Situation auf dem europäischen Markt im Jahr 2014 werde möglicherweise schwieriger sein als bislang angenommen, kommentierte das Unternehmen. Man prüfe Konzepte, um eine etwaige Verschlechterungen auszugleichen.

In der Diskussion ist auch eine vorzeitige Aufgabe des Werkes Aulnay bei Paris. Die wegen der Schließungspläne teilweise bestreikte Fabrik sollte eigentlich erst 2014 den Betrieb einstellen. Für 2012 hatte PSA einen Rekordverlust von 5,01 Milliarden Euro ausgewiesen.

Renault setzt auf internationalen Absatz

Auch Konkurrent Renault muss einen Einbruch verkraften. Im ersten Quartal 2013 ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 11,8 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro zurück. Die Bedingungen auf dem europäischen Absatzmarkt seien «härter als erwartet» gewesen, hieß es bei Renault zu den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen.

In Frankreich und Europa sieht Renault im laufenden Jahr weiter einen «unsicheren Markt» und erwartet dort ein Umsatzminus von fünf Prozent. Der Autobauer setzt auf internationalen Absatz und rechnet auf außereuropäischen Märkten mit einem Plus von drei Prozent.

Im gesamten Jahr 2012 war der Umsatz bei Renault um 3,2 Prozent auf 41,3 Milliarden Euro zurückgegangen. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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