PSA rechnet mit Werkschließungen der Konkurrenz

Folgen der europäischen Krise

PSA rechnet mit Werkschließungen der Konkurrenz
Philippe Varin tritt als PSA-Chef zurück. © dpa

PSA Peugeot Citroen muss wegen der europäischen Krise ein Werk schließen und tausende Arbeitsplätze abbauen. PSA-Chef Philippe Varin rechnet damit, dass anderen Mitbewerbern ein ähnliches Schicksal droht.

Der Chef des angeschlagenen Autobauers PSA Peugeot Citroën, Philippe Varin, rechnet wegen der Absatzkrise in Europa auch bei der Konkurrenz mit Werksschließungen. "Wir haben unsere Pläne bekanntgegeben, andere Hersteller werden Ähnliches tun müssen", sagte Varin am Donnerstag beim Autosalon in Paris. Manche Konkurrenten würden pro verkauften Wagen noch mehr Geld verlieren als PSA. Die Überkapazitäten müssten abgebaut werden, betonte Varin. Er will allein in Frankreich rund 8000 Arbeitsplätze abbauen und ein Werk komplett schließen.

PSA verliert 350 Euro pro Auto

Nach Angaben von Varin machte PSA mit jedem in Europa verkauftem Wagen zuletzt einen operativen Verlust von rund 350 Euro. Andere Hersteller verbuchten allerdings Verluste von 500 bis 600 Euro pro Auto. "Jeder ist von der Krise betroffen", so Varin.

In welchen Ländern oder bei welchen Herstellern er Werksschließungen erwarte, wollte der Franzose nicht sagen. Das sei Sache der betroffenen Wettbewerber, betonte er. Neben PSA leiden besonders Fiat und Opel unter der Absatzkrise in Europa. Sie sind kaum auf den boomenden Märkten in den Entwicklungs- und Schwellenländern vertreten und können die Verluste auf den Stammmärkten deswegen nicht ausgleichen.

PSA kalkuliert weitere hohe Verluste ein

Für die nahe Zukunft rechnet PSA weiter mit Verlusten in Milliardenhöhe. Das Unternehmen werde vermutlich bis 2014 monatlich einen dreistelligen Millionenbetrag an Cash verbrennen, sagte Varin. Er werde sich 2013 allerdings von bislang 200 Millionen Euro monatlich auf rund 100 Millionen Euro monatlich halbieren. Schwarze Zahlen im operativen Geschäft werden erst Ende 2014 erwartet. Im ersten Halbjahr dieses Jahr musste der Konzern einen Nettoverlust von 819 Millionen Euro verbuchen.

Neben dem Stellenabbau soll künftig die Allianz mit der Opel-Mutter General Motors die Kosten drücken. Die Kooperation beim Einkauf werde voraussichtlich im November beginnen können, sagte Varin am Donnerstag. Nach 2015 sollten dann die ersten Modelle auf der Basis von gemeinsamen Plattformen auf den Markt kommen. Details sollten Ende Oktober vereinbart werden. (dpa)

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