PSA Peugeot Citroen mit massivem Absatzeinbruch

Konjunkturschwäche in Europa

PSA Peugeot Citroen mit massivem Absatzeinbruch
Peugeot bietet ab September den 208 auch mit einem Dreizylinder an. © Peugeot

Der Autobauer PSA Peugeot Citroen hat im ersten Halbzeit drastische Absatzeinbrüche zu verzeichnen. Die Franzosen setzten in den ersten sechs Monaten 13 Prozent weniger Fahrzeuge ab als im Vorjahreszeitraum.

Beim französischen Autokonzern PSA Peugeot Citroen sind die Verkäufe im ersten Halbjahr wegen der Konjunkturkrise in Südeuropa eingebrochen. Mit 1,62 Millionen Autos und leichten Lastwagen setzten die Franzosen knapp 13 Prozent weniger Fahrzeuge ab als im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Freitag in Paris mitteilte. Allein in Europa sackten die Verkäufe um gut 15 Prozent auf 980.000 Fahrzeuge ab.

Der Konzern leidet besonders unter der Konjunkturschwäche in Folge der Euroschuldenkrise in Südeuropa, wo er traditionell einen Großteil seiner Geschäfte macht. Die Aktien von Peugeot knickten am Freitag um 6,25 Prozent ein.

Italien für PSA um 21,5 Prozent eingebrochen

In Italien verkauften die Händler der Franzosen in den ersten sechs Monaten 21,5 Prozent weniger Wagen, und auch in Frankreich und Spanien war das Minus zweistellig. Ausnahmen bildeten Deutschland und Großbritannien, wo das Unternehmen etwas zulegte. Auch in Lateinamerika lief es nicht rund, hier wurden die Franzosen mehr als ein Fünftel weniger Fahrzeuge los. Zuletzte hatte PSA eine Kooperation zur Kosteneinsparung mit dem GM-Konzern geschlossen.

In den Zahlen von Peugeot spiegelt sich die Misere der europäischen Autoindustrie: Die Kapazitäten der Hersteller sind für den konjunkturbedingt rückläufigen Markt zu hoch, die Autos müssen mit Rabatten angeboten werden. Der US-Autobauer Ford und die deutsche GM-Tochter Opel fahren in Europa genauso Verluste ein wie die Italiener von Fiat. Die deutschen Oberklassehersteller Audi , BMW und Daimler können sich der Flaute in Europa durch ihr gutes Geschäft auf anderen Kontinenten entziehen. Auch Volkswagen (VW) machte als Branchenprimus zuletzt glänzende Geschäfte.

Erst kürzlich hatten Gewerkschaften einen Plan Peugeots veröffentlicht, mehr Stellen als geplant streichen zu wollen. Nun könnten bis zu 10.000 Stellen in diesem Jahr wegfallen. Auch andere Autobauer sehen sich zum Handeln gezwungen: Fiat-Chef Sergio Marchionne denkt über die Schließung eines weiteren Werkes im Heimatland Italien nach, wenn die dort produzierten Autos nicht auf boomenden Märkten wie etwa den USA verkauft werden können. Im Kölner Hauptwerk von Ford standen in den vergangenen Monaten tageweise die Bänder still. (dpa)

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