Peugeot 206: Kleiner Mängelriese in jungen Jahren

Probleme beim TÜV

Das Angebot an gebrauchten Peugeot 206 ist recht üppig. Der Kleinwagen ist aber erst ab dem Baujahr 2003 zu empfehlen.

Der Peugeot 205 wurde zur Rallyesport-Legende. Allein, weil er in der PS-potenten Gruppe B mitmischte, war er berüchtigt - und in der «zivilen» Version ein Verkaufsschlager. Ein wesentlich blasseres Image sollte seinem Nachfolger 206 beschieden sein, obwohl der Kleinwagen den 205 im Jahr 1998 als der in Deutschland meistverkaufte Peugeot ablöste. Nur bei den Mitarbeitern des ADAC-Pannendienstes drängte sich der neue Topseller ins Bewusstsein: Anfangs rief sie der Franzose regelmäßig auf den Plan.

TÜV-Plakette überdurchschnittlich verweigert

Erst ab dem Baujahr 2003 wurde der 206 «deutlich pannensicherer», heißt es bei dem Automobilclub. Für frühere Baujahre hat der ADAC eine ganze Reihe an Mängeln gelistet: Bei den Benzinern bis 1999 setzte nicht selten der ganze Motor aus oder der Leerlaufsteller war defekt. Bis 2003 gaben Einspritzventile und Kraftstoffpumpen den Geist auf. Auspuffanlagen brachen. Diesel fielen bis 2003 wegen Störungen im Motormanagement auf oder - wie viele Benziner - auch wegen ausgehängter Schaltgestänge. Beim TÜV wird dem 206 laut dem ADAC überdurchschnittlich oft die Plakette verweigert.

Ab 1998 war der 206 zunächst als Drei- und Fünftürer in der Basisvariante mit Schrägheck erhältlich. In den Folgejahren kamen ein Kombi, ein Coupé-Cabrio mit Stahlfaltdach sowie ein Stufenheck für Osteuropa und den Mittelmeerraum hinzu. 2003 bekam der 206 neue Scheinwerfer und Stoßfänger in Wagenfarbe. Seit April 2009 ist die aktuelle Generation 206+ auf dem Markt.

Üppiges Angebot

Recht groß ist die Auswahl an Motoren. Je nach Baujahr, Generation und Modellversion stehen insgesamt dreizehn Varianten zur Verfügung. Die Benziner leisten zwischen 44 kW/60 PS und 130 kW/177 PS, wobei der größte Motor nicht in Kombi und Coupé eingebaut wurde. Bei den Dieseln reicht die Leistungsspanne von 50 kW/68 PS bis 80 kW/109 PS.

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist das Angebot für einen Kleinwagen eines ausländischen Herstellers recht üppig. Ein 206 110 JBL von 2007 mit 80 kW/109 PS kostet laut der Schwacke-Liste rund 7550 Euro, ein 206 HDi eco 70 Tendance mit 50 kW/68 PS von 2009 noch rund 8450 Euro. Für ein Diesel-Exemplar des Kombis 206 SW HDi 110 Tendance mit 80 kW/109 PS von 2006 sind noch rund 7100 Euro fällig. (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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