Peugeot 1007: Teurer Flop trotz Schiebetüren

Seit zwei Jahren nicht mehr im Programm

Peugeot 1007: Teurer Flop trotz Schiebetüren
Der Peugeot 1007 verbrachte nur vier Jahre auf dem Markt © Peugeot

Der Peugeot 1007 war vom Konzept her ein sehr pfiffiges Fahrzeug. Doch nicht nur Probleme bei der Elektronik brachten dem Microvan ein schnelles Aus.

Wer im Wettbewerb erfolgreich mitmischen will, muss den Kundengeschmack treffen. Experimente können dabei schiefgehen. Der Peugeot 1007 mit zwei elektrischen Schiebetüren ist so ein Fall. Nach nur vier Jahren nahm der französische Hersteller den Microvan mangels Nachfrage 2009 wieder aus dem Programm. «Fürs enge Parken sind die Schiebetüren der Hit», steht zwar im TÜV-Report 2011 über das gerade einmal 3,73 Meter lange Auto. Doch die Elektronik stellte sich als sehr anfällig heraus.

Peugeot 1007 mit Störungen im Motormanagement

Oft fiel der Stadtwagen außerdem bei der Hauptuntersuchung mit zu viel Spiel in der Lenkung, ausgeschlagenen Vorderachsen und hohem Ölverlust auf. Als häufige Pannenursachen nennt der ADAC unter anderem Störungen im Motormanagement (Baujahre 2005 und 2006), defekte Anlasser (2006) und Fehler im automatisierten Schaltgetriebe «2-Tronic».

Peugeot brachte den 1007 im Juli 2005 in den deutschen Handel. Neben dem unkonventionellen Türkonzept, das in Anlehnung an das Losungswort «Sesam öffne Dich» aus der Geschichtensammlung «Tausendundeine Nacht» den Namen «Sésame» bekam, setzten die Franzosen auf einen variablen Innenraum. Die beiden Sitze im Fond lassen sich je 23 Zentimeter in Längsrichtung verschieben, und das Ladevolumen kann von 178 auf mehr als 1000 Liter gesteigert werden. In Sachen Crash-Sicherheit überzeugte der von der italienischen Firma Pininfarina designte Viersitzer beim EuroNCAP-Test: Mit fünf Sternen gab es die Höchstwertung. Zur Basisausstattung gehört neben Front-, Seiten-, Lenksäulen- und Vorhangairbags ein Notbremsassistent.

Diesel des Peugeot 1007 sind selten

Der 1007 startete mit zwei Vierzylinder-Benzinern mit 54 kW/73 PS und 65 kW/88 PS. Im Jahr 2006 reichte Peugeot einen Ottomotor mit 80 kW/109 PS nach. Als Diesel gab es zunächst einen Vierzylinder mit 50 kW/68 PS, der später durch einen stärkeren Selbstzünder mit 80 kW/109 PS ergänzt wurde.

Als Neuwagen war der 1007 wegen der teuren Türelektronik zu Preisen ab rund 13.500 Euro kein Schnäppchen. Ein Gebrauchter aus dem ersten Baujahr kostet in der Version 1007 75 Filou mit 53 kW/73 PS und einer durchschnittlichen Laufleistung von 79.000 Kilometern noch gut 4700 Euro. Für einen jüngeren und stärkeren Diesel, etwa den 1007 HDi FAP 110 Premium von 2009 mit 80 kW/109 PS und im Schnitt 55.500 Kilometern auf dem Zähler, sind laut der Schwacke-Liste Preise um 9250 Euro üblich. Selbstzünder gibt es aber vergleichsweise selten. Ein gleich starker Benziner, etwa der 1007 110 Sport von 2008, kostet mit einer durchschnittlichen Laufleistung von 43.000 Kilometern noch rund 7750 Euro. (dpa/tmn)

Vorheriger ArtikelRenault Twingo: Rückkehr zu den Wurzeln
Nächster ArtikelEuropäische Neuzulassungen auf dem Rückzug
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden