Akerson sieht Nachholbedarf bei GM

Bis 2020

Akerson sieht Nachholbedarf bei GM
Der frühere GM-Boss Dan Akerson © Opel

Der frühere GM-Chef Dan Akerson sieht General Motors trotz besserer Verkaufszahlen erst in einigen Jahren auf Augenhöhe mit Toyota und VW. Auch für GM-Tochter Opel stellte der Automanager eine günstige Prognose.

Größe alleine reicht nicht: Obwohl der US-Autobauer General Motors (GM) bei den Verkaufszahlen auf einer Stufe mit Volkswagen steht, sieht Ex-Chef Dan Akerson das Unternehmen bei der Produktionsstrategie erst in fünf bis sechs Jahren in Schlagdistanz zu den Wolfsburgern. Seine Nachfolgerin Mary Barra müsse weiter Komplexität aus dem US-Konzern herausnehmen und etwa die Zahl der Plattformen reduzieren, sagte Akerson dem "Handelsblatt". "Am Ende des Jahrzehnts werden wir es mit Volkswagen oder Toyota aufnehmen können."

Toyota scheitert knapp an zehn Millionen Verkäufen

Angesichts von 9,7 Millionen verkauften Autos im vergangenen Jahr klingt das nach einer Kampfansage in Richtung VW. Die Niedersachsen wollen 2018 die weltweite Nummer eins unter den Autobauern werden. Derzeit liegt Toyota noch an der Spitze. Die Japaner gaben am Donnerstag bekannt, dass sie die zehn Millionen verkauften Einheiten knapp verfehlt hatten. 9,98 Millionen Fahrzeuge verkaufte der weltgrößte Autohersteller im vergangenen Jahr.

"VW ist gut in Modulen, die sie in der Produktion für sehr billige und etwas teurere Autos verwenden", sagte Akerson. So eine Baukastenstrategie habe GM lange abgelehnt. "Aber die Einsparungen im Einkauf sind groß." Allerdings machten auch die Wolfsburger nicht alles richtig. "Volkswagen hat sehr gute Autos, aber in den USA geht es ihnen derzeit nicht so gut."

Die GM-Schwachstelle ist derzeit Europa, wo die Tochter Opel seit Jahren Verluste macht. Das Unternehmen sei mit dem neuen Chef Karl-Thomas Neumann aber auf dem richtigen Weg, sagte Akerson. Wenn Opel in Europa in den nächsten Jahren noch ein oder zwei Prozentpunkte Marktanteil gewinne, werde die Kostenstruktur wettbewerbsfähig. "Opel wird die Kurve kriegen und Mitte des Jahrzehnts schwarze Zahlen schreiben", sagte Akerson. Nach letztem Stand soll das das Ziel im Jahr 2016 erreicht werden. (AG/dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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