Opel-Chef: Klare Standortsicherung bis Ende 2014

Gerüchte um Werksschließungen zurückgewiesen

Opel-Chef: Klare Standortsicherung bis Ende 2014
Karl-Friedrich Stracke schließt Werksschließungen bis 2014 aus. © Opel

Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke hat angesichts der Gerüchte um Werksschließungen die Mitarbeiter beruhigt. „Wir haben eine klare Standortsicherung bis Ende 2014 und die gilt.“

Opel-Vorstandschef Karl-Friedrich Stracke hat Gerüchte über unmittelbar bevorstehende Werksschließungen in Europa zurückgewiesen. «Wir haben eine klare Standortsicherung bis Ende 2014 und die gilt», sagte Stracke der «Bild»-Zeitung. Allerdings gelte es, das Geschäft profitabler zu machen.

Darüber solle in der Aufsichtsratssitzung am kommenden Mittwoch beraten werden. "Es steht aber keine Entscheidung zu Werkschließungen auf der Tagesordnung", betonte Stracke. An diesem Tag will der Autobauer wahrscheinlich auch über die Berufung eines neuen Vertriebsvorstandes entscheiden. Als Nachfolger des zur Schwestermarke Chevrolet gewechselten Alain Visser ist der VW-Manager Alfred Rieck im Gespräch.

Bereits auf dem Autosalon in Genf hatte Stracke betont, dass das Unternehmen zu seinen Verträgen mit den Gewerkschaften stehe, die Werksschließungen bis Ende 2014 ausschließen würden.

Spekulationen um zwei Opel-Werke

Laut einem Bericht des «Wall Street Journal» will der US-Mutterkonzern General Motors (GM) bei Opel hart durchgreifen, um die defizitäre Tochter aus den roten Zahlen zu führen. Vor allem zwei Werke stünden auf der Kippe: Die Standorte Bochum und Ellesmere Port in England.

Nach Informationen der WAZ-Mediengruppe gibt es im Bochumer Rathaus Überlegungen, Opels Kostensituation zu verbessern, indem man dem Autobauer zwei ungenutzte - teure - Flächen für einen symbolischen Euro abkauft. Anschließend könnten diese Flächen vermarktet und ein Teil des Erlöses an Opel überwiesen werden, hieß es. Stracke hatte den Mitarbeitern in einem Brief am Freitag versprochen, die Zukunft für Opel zu sichern. Allerdings sei die gesamte Autoindustrie mit einem schwachen europäischen Markt konfrontiert: «Deshalb müssen wir jetzt handeln, um unsere Profitabilität dauerhaft zu verbessern.»

Im Gespräch mit der «Bild»-Zeitung wollte Stracke Lohnkürzungen oder eine Streichung von Zulagen nicht ausschließen: «Wir haben gerade zu Beginn des Jahres 2,7 Prozent Lohnerhöhung gezahlt. Damit sind wir auf IG Metall-Tarifniveau. Ansonsten müssen wir sehen, was die Zukunft bringt.» Innerhalb der nächsten «zwei bis drei Monate» würden die Mitarbeiter umfassend über weitere Schritte informiert, fügte er hinzu.

Stracke setzt auch auf eine Wachstumsoffensive: «Wir investieren über 11 Milliarden (Euro) in neue Produkte, wir wollen bis 2014 über 30 neue Produkte auf den Markt gebracht haben, sechs allein davon in diesem Jahr.» Wie Stracke hinzufügte, versuche man zudem, "neue Märkte etwa in China, Australien und Israel anzugehen. Mit unseren Händlern setzen wir alles daran, am Markt besser präsent zu sein. Dazu starten wir eine Markenkampagne, um auch die Marke Opel in der Öffentlichkeit positiver darzustellen.“ (AG/FM/dpa)

Vorheriger ArtikelHyundai bringt Sondermodelle zur Fußball-EM
Nächster ArtikelMercedes R-Klasse: Abschied auf Raten
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden