Sechs Monate Kurzarbeit bei Opel in Rüsselsheim

Altersteilzeit und Vorruhestand

Sechs Monate Kurzarbeit bei Opel in Rüsselsheim
Mitarbeiter bei Opel in Rüsselsheim. © dpa

Opel verringert das Arbeitsvolumen. Neben einer sechsmonatigen Kurzarbeit kommen Altersteilzeitprogramm sowie Vorruhestandsregeln zum Tragen.

Noch in dieser Woche beginnt Opel im Werk in Rüsselsheim eine voraussichtlich sechsmonatige Kurzarbeit. Die Bundesagentur für Arbeit habe dies bewilligt, so ein Unternehmenssprecher am Montagabend. Geschäftsleitung und Betriebsrat hatten in Abstimmung mit der IG Metall die Kurzarbeit im Stammsitz des Unternehmens vereinbart. Betroffen sind sowohl die Produktentwicklung als auch Verwaltungsbereiche, hieß es.

Die Kurzarbeit war bereits im Dezember vereinbart worden, um das Arbeitsvolumen an den deutschen Standorten mit derzeit noch rund 19.000 zu verringern. Dadurch sollen bei dem vom französischen PSA-Konzern übernommenen Autobauer Entlassungen vermieden werden.

Kurzarbeit und Verringerung der Leiharbeiter

Kurzarbeit ist nicht die einzige Maßnahme: So kündigte Opel-Chef Michael Lohscheller im Dezember an, das Altersteilzeitprogramm bis auf den Geburtsjahrgang 1960 auszuweiten. Es gebe auch Vorruhestandsregeln für Mitarbeiter, die 36 Monate vor dem frühestmöglichen Renteneintritt sind.

Die Vereinbarung zwischen Management und Betriebsrat sieht zudem eine deutliche Verringerung der Zahl der Leiharbeiter in den Produktionswerken Rüsselsheim und Kaiserslautern vor. Im Werk Eisenach läuft bereits ein Kurzarbeitsprogramm.

Die PSA-Gruppe will zudem jährlich 1,1 Milliarden Euro einsparen. Dafür wurde auch der Einkauf von Opel mit der dafür bestimmten Abteilung von PSA zusammengelegt. Später sollen dann 1,7 Milliarden Euro pro Jahr eingespart werden. Dann reicht eine Produktion von 800.000 Einheiten von Opel sowie der britischen Schwester Vauxhall aus, um die Gewinnzone zu erreichen.

Werksschließungen zunächst nicht vorgesehen

Nach der Übernahme durch den PSA-Konzern sind die Opel-Mitarbeiter in Deutschland bis Ende 2018 vor betriebsbedingten Entlassungen geschützt. Auch Werksschließungen sind zunächst nicht vorgesehen.

Das Sanierungsprogramm „Pace“ soll den deutschen Automobilbauer wieder in die Gewinnzone bringen. Dabei wird auch auf neue Technologien und Ideen gesetzt. Am Sitz in Rüsselsheim sollen globale Kompetenzzentren für die gesamte PSA-Gruppe entstehen. Als erste Aufgabenfelder sind die Entwicklung von Brennstoffzellen, ausgewählten Assistenzsystemen und Technologien zum automatisierten Fahren vorgesehen. (AG/dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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