Opel hat mit den Arbeitnehmervertretern die Zukunft abgesteckt. Kündigungen sollen über Vorruhestand und Altersteilzeit vermieden werden.
Der Autobauer Opel hat mit Arbeitnehmervertretern eine umfassende Sozialvereinbarung getroffen, um Personal und Arbeitskosten an den deutschen Standorten abzubauen. Die im Sommer vom französischen PSA-Konzern übernommene Gesellschaft bietet den Beschäftigten Vorruhestand und Altersteilzeit an, wie das Unternehmen, der Betriebsrat und die IG Metall am Freitag gemeinsam in Rüsselsheim mitteilten.
„Damit schaffen wir die Voraussetzung, das Programm Pace nun mit noch mehr Tempo umzusetzen. Es ist unser gemeinsames Ziel, Opel wettbewerbsfähig zu machen. Dabei ist es wichtig, dass Geschäftsleitung, Betriebsrat und IG Metall auch über die Mitbestimmung zusammen arbeiten. Mit der Rahmenvereinbarung für Deutschland haben die Parteien nun einen gemeinsamen Fahrplan festgelegt und wichtige Eckpfeiler beschlossen. Dabei wurde die Absicht, auf Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten, erneut unterstrichen“, sagte Opel-Chef Michael Lohscheller.
Verzicht auf Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen
In den Verwaltungs- und Entwicklungsabteilungen soll für die erste Jahreshälfte Kurzarbeit beantragt werden, während in den Werken Rüsselsheim und Kaiserslautern Leiharbeiter gehen müssen. Im Werk Eisenach werde die bereits genehmigte Kurzarbeit fortgeführt.
Exakte Größenordnungen zur geplanten Kurzarbeit wurden ebenso nicht genannt wie eine Zielgröße der einzusparenden Stellen. Der Autobauer will eigenen Ankündigungen zufolge schnell deutlich profitabler werden, bei der Sanierung aber auf Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Um die Sparvorgabe von zunächst 1,1 Milliarden Euro jährlich zu erreichen, wurde zudem der Opel-Einkauf mit der entsprechenden PSA-Einheit zusammengelegt. Opel hatte gemeinsam mit der Schwestermarke Vauxhall europaweit zuletzt rund 38.000 Beschäftigte, davon rund die Hälfte in Deutschland.
Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug zeigte sich mit der Vereinbarung zufrieden: „Mit dieser Vereinbarung haben wir einen wichtigen sozialen Rahmen für die Opel-Belegschaft schaffen können. Unter schwierigen Bedingungen konnten attraktive Maßnahmen wie die Altersteilzeit-Vereinbarung und Vorruhestandsregelung vereinbart werden. Wichtig ist auch, dass für die nächsten Schritte die Mitbestimmung und die bestehenden Tarifverträge umfassend berücksichtigt werden.“ (AG/dpa)