Französische Regierung: PSA soll Opel übernehmen

Nach Medienbericht

Französische Regierung: PSA soll Opel übernehmen
Die Konzernzentrale von Opel in Rüsselsheim. © dpa

Laut einem Medienbericht soll die französische Regierung PSA Peugeot Citroen dazu drängen, Opel zu übernehmen. Nicht nur die fehlenden Finanzen der Franzosen sprechen gegen eine Übernahme.

Die französische Regierung soll den angeschlagenen Autohersteller PSA Peugeot Citroen laut einem Pressebericht dazu drängen, den Konkurrenten Opel zu übernehmen. Das berichtet die französische Zeitung "Le Monde" auf ihrer Webseite unter Berufung auf Mitarbeiter des Finanzministeriums und das Umfeld von Präsident Francois Hollande. Damit solle eine Allianz gegen Europas größten Autohersteller Volkswagen geschmiedet werden. "Je schlechter es einem Unternehmen geht, umso größer die Spekulationen", sagte ein PSA-Sprecher der Autogazette mit Blick auf das eigene Unternehmen.

Übernahme Opels für PSA nicht darstellbar

Im vergangenen Februar hatten der zweitgrößte europäische Autohersteller und die Opel-Mutter General Motors (GM) eine strategische Allianz geschlossen. Die strategische Zusammenarbeit wurde im Dezember schriftlich fixiert und sieht einen gemeinsamen Einkauf und gemeinsame Projekte zur Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung vor. "Über eine Fusion mit Opel wurde nie gesprochen", hatte bereits unlängst Olivier Dardart, Markendirektor von PSA in Deutschland, im Dezember im Interview mit der Autogazette gesagt und damit bereits Spekulationen um eine mögliche Übernahme zurückgewiesen.

Einem möglichen Kauf steht zudem das Problem der Finanzen entgegen. PSA selbst, das pro Monat einen dreistelligen Millionenbetrag als Verlust schreibt, könnte den Kauf Opels nicht stemmen. Und ob die französische Regierung, die Ende Oktober der PSA-Finanzsparte sieben Milliarden Euro an Garantien gegeben hatte, in den Deal miteinsteigen würde, ist sehr zweifelhaft und den französischen Steuerzahlern wohl nicht darstellbar. Ein Verkauf von Opel kommt zudem auch für den Mutterkonzern GM nicht in Frage. GM-Boss Dan Akerson hatte sich erst im November bei einem Auftritt in Rüsselsheim klar zur Tochter bekannt. (AG/TF/dpa)

Vorheriger ArtikelAudi SQ5 speziell für Übersee
Nächster ArtikelBMW feiert Rekordjahr in China
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden