Im Wechselspiel mit der IAA in Frankfurt ist der Autosalon in Paris die größte Automesse im Herbst. Und in der Stadt der Liebe können Autofans ihre Liebe so vielen Weltpremieren wie noch nie entgegen bringen.
Am kommenden Samstag öffnet der Autosalon in Paris seine Pforten mit zahlreichen Weltpremieren wie nie zuvor. Besonders im Kleinwagen-Segment und bei den SUV sprühen die Funken, während die Kompaktklasse fast außen vor bleibt. Bei Opel fährt bereits die fünfte Generation des Corsa vor. Für den ab 11 980 Euro kostenden Kleinen aus Rüsselsheim stehen vier Benziner und ein Diesel zur Auswahl. Ebenso wichtig ist für Skoda der Fabia, der völlig neu designt wurde und nun flacher und sportlicher ausgefallen ist. Auch der Mazda2 wurde in ein neues Gewand gepackt und ähnelt nun den größeren Modellen des Unternehmens.
Smart wieder als Viertürer
Endlich in die zweite Generation fährt der Smart, der nun auch wieder als Forfour im Programm steht. Dass das neue Modell überhaupt konzipiert wurde, verdankt der Smart der Kooperation mit Renault-Nissan, deren Twingo technisch baugleich mit den Modellen der Daimler-Tochter ausgefallen ist.
Doch während der Twingo, der von der Seite einem Fiat 500 ähnelt, bereits auf dem Autosalon in Genf im Frühjahr enthüllt wurde, kommt der 2,69 Meter kurze Kleinstwagen erst zum Jahresende.
Konnektivität wichtiger denn je
Ebenso auf optische Dynamik hat Hyundai den i20 getrimmt, um dem neuen VW Polo, der schon ein knappes halbes Jahr unterwegs ist, Konkurrenz zu machen. Vom Premium-Segment her hat Mini seinem Basismodell nun fünf Türen verpasst, bei Fiat gibt es mit dem 500 X ein neues Derivat der kultigen Knutschkugel.
Allen gemeinsam ist, dass bereits bei den Kleinsten die Konnektivität stimmen muss, damit die zumeist jungen Vertreter der Zielgruppe ihre Smartphones anschließen können. So haben auch die früher zumeist auf Zweckmäßigkeit ausgelegten Fahrzeuge sehr viel Lifestyle-Atmosphäre erhalten, was manchmal wichtiger zu sein scheint als die reinen Leistungsdaten der Kleinst- und Kleinwagen.
Volvo bringt neuen XC90
Auch bei den Geländewagen boomt es weiterhin – kein Wunder, das Segment ist in den letzten Monaten das am stärksten wachsende. Bereits vor dem Boom hat Volvo allerdings schon die Stellschrauben für den XC90 gestellt, der schon einem kleinen Kreis vorgestellt wurde. Auch der polarisierende X6 von BMW wird neu herausgeputzt. Bei Land Rover tritt der Discovery Sport die Nachfolge des Freelanders an und avanciert so zum neuen Einstiegsmodell der Geländewagen-Spezialisten. Da darf ein Facelift für den VW Touareg natürlich nicht fehlen.
Viel wichtiger für die Wolfsburger ist aber die Premiere des neuen Passat, mit der VW-Chef Martin Winterkorn „eine neue Ära in der Mittelklasse“ ausrief. Die bereits achte Auflage des Klassikers, der jährlich rund 1,1 Millionen Mal weltweit verkauft wird, richtet sich nicht nur optisch am Flaggschiff Phaeton aus, sondern kann auch vollgestopft werden mit zahlreichen Fahrassistenzsystemen. Zudem kommt im kommenden Jahr auch ein Plugin-Hybrid-Modell.
Nissan mit Pulsar wieder im Kompaktsegment vertreten
Lange gewartet werden musste auf den neuen Ford Mondeo, der in Nordamerika bereits seit einem Jahr auf dem Markt ist und den es auch als Plugin-Hybrid geben wird. Ganz elektrisch ist die B-Klasse von Mercedes unterwegs, die als Facelift in den Hallen am Porte Versailles stehen wird. Ganz neu dagegen ist der XE von Jaguar, der unter dem XF das neue Einstiegsmodell der britischen Marke darstellt und bereits einen Monat zuvor kurz gezeigt wurde.
Exotenstatus besitzt Nissan in Paris. Mit dem Pulsar wagen die Japaner einen neuen Anlauf im Kompaktsegment, in dem sie mit dem Tiida zuletzt gescheitert waren. Auch Peugeot und Honda halten sich in dieser Klasse auf, allerdings haben sie den 308 als GT sowie den Civic als Type R auf sportlich getrimmt und bieten nun dem Golf GTI und GTD Paroli. Sportlich geht es auch bei Daimler und Mazda zu. Die Tuning-Tochter AMG zeigt mit dem GT den Nachfolger des Supersportwagens SLS. Bei Mazda soll die neue Auflage des MX-5 den Erfolg der Vorgänger fortsetzen.
Renault verwandelt Espace
Recht gesetzt geben sich die Franzosen bei Ihrem Heimspiel. Peugeot hat den 508 aufgepäppelt, bei Renault feiert der Nachfolger des Klassikers Espace sein Debüt. Citroen gibt mit dem DS Divine eine sportliche Aussicht auf ein neues Derivat der seit kurzem von Citroen abgespaltenen und nun eigenständigen Premium-Marke. Und natürlich werden auch die anderen Hersteller weitere Concept Cars und Überraschungen in den Hallen ausstellen, damit die erwarteten 1,2 Millionen Besucher von neuen Lieben träumen können. (AG/TF)