Allianz mit PSA sorgt für deutliche Kosteneinsparungen

Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke

Allianz mit PSA sorgt für deutliche Kosteneinsparungen
Karl-Friedrich Stracke vor dem opel Ampera © dpa

Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke sieht durch die Allianz mit dem französischen Autobauer PSA deutliche Kosteneinsparungen durch Synergie beim Einkauf und Logistik in Europa. Zugleich ermögliche die Zusammenarbeit, schneller neue Modelle auf den Markt zu bringen.

Von Frank Mertens

Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke hat sich positiv über die Kooperation zwischen dem Mutterkonzern GM und dem französischen Autobauer PSA Peugeot-Citroen geäußert. "Ich freue mich sehr über die Allianz. Sie ist für uns eine gute Möglichkeit, Synergien beim Einkauf und im Logistik-Bereich zu schaffen und so zu Einsparungen insbesondere in Europa zu kommen", sagte Stracke am Dienstag auf dem Autosalon Genf.

Zugleich wolle man mit PSA auch im Bereich der Architekturentwicklung enger zusammen arbeiten. "Dadurch erwarte ich mir mehr Modelle auf den Markt zu bringen, auch in kürzerer Zeit. Allein wären wir dazu nicht in der Lage."

Wettbewerbsfähigkeit von Opel dauerhaft steigern

Wie Stracke sagte, sei man in diesem Zusammenhang auch ständig in Gesprächen mit den Gewerkschaften in Europa. "Unser Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens dauerhaft auf gesunde Beine zu stellen, auch wenn wir mit erschwerten Marktbedingungen zu kämpfen haben." Mit Blick auf Produktionssynergien habe es bisher keine Gespräche gegeben. Stracke versicherte in diesem Zusammenhang, dass das Unternehmen zu den mit den Gewerkschaften geschlossenen Verträgen stehen würde. Sie schließen Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen bis 2014 aus.

Mit großer Freude reagierte Stracke auf die Preisverleihung für das Elektroauto Ampera als "Car of the Year". Diese prestigeträchtige Auszeichnung, die auch das Schwestermodell Chevrolet Volt erhielt, werde dem Opel Ampera weiteren Schub verleihen und den Absatz in Europa weiter ankurbeln. Dass der Mutterkonzern gerade bekannt gegeben hat, dass die Produktion in den USA wegen schleppender Verkäufe des Chevrolet Volt im Werk Hamtramck im US Bundesstaat Michigian für einige Wochen gestoppt werde, sieht Stracke gelassen.

Auch wenn der Bedarf für den Volt in den USA derzeit nicht da sei, sähe die Situation in Europa ganz anders aus. "Uns liegen bereits 7000 Bestellungen europaweit für den Ampera vor und wir werden durch diese Preisverleihung weitere Kunden gewinnen." In den zurückliegenden sechs Monaten hätten bereits mehr als 6000 Kunden ihr Interesse am Ampera bekundet.

Interesse an E-Mobilität etwas abgeebbt

Der Opel Ampera auf dem Stand in Genf dpa

Möglicherweise sei der Hype für die reine Elektromobilität derzeit etwas abgeebbt, doch das Interesse für den Opel Ampera sei beispielsweise bei den Kunden in den Niederlanden, Frankreich oder auch Deutschland sehr hoch. Sie würden dieses innovative Fahrzeugkonzept sehr schätzen, so Stracke. "Unser Fahrzeug ist eine Kombination aus Elektro- und Verbrennungsfahrzeug, entsprechend können sie damit ohne Reichweitenbeschränkung überall hinfahren, ohne Angst haben zu müssen, irgendwo liegen zu bleiben."

Stracke rechnet damit, dass sich die Verkäufe des Ampera in Europa in diesem Jahr auf mindestens 10.000 Verkäufe belaufen werden. Der Opel-Chef verwies darauf, dass das Fahrzeug in den USA auf eine Kundenzufriedenheit von 93 Prozent gekommen ist. Das sei eine Zahl, die man dort bei einem Fahrzeug noch nie erlebt habe. Der Opel Ampera sei auch für die Senkung des CO2-Ausstoßes enorm wichtig. Wie ambitioniert die Reduzierung des Flottenverbrauchs sei, zeige jedoch das Beispiel, dass es 30.000 Opel Amperas bedürfe, um den CO2-Ausstoß um ein Gramm zu senken.

Das Thema Verbrauchsreduktion sei ohnehin ein enorm wichtiges, sagte Stracke. Die neuen Motorengenerationen von Opel würden für Effizienzsteigerungen von zehn bis 15 Prozent sorgen. Stracke kündigte zugleich an, dass Opel, das in Genf die Weltpremiere des Mini-SUV Mokka feiert, demnächst auch ein neues 7-stufiges Doppelkupplungsgetriebe, eine neue Achtgang-Automatik und auch ein neues manuelles Sechsganggetriebe anbieten werde.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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