Opel unkonventionell auf Traditionskurs

Eröffnung der Vernissage

Opel unkonventionell auf Traditionskurs
Opel-Chef Karl-Thomas Neumann, Marketing-Chefin Tina Müller und Karl Lagerfeld. © Opel

Umparken im Kopf oder PrOhbefahrt zu Hause sind zwei Themen, mit denen Opel derzeit punktet. Dabei sind die Rüsselsheimer mit einer in der Branche recht bekannten Maßnahme ganz unkonventionell unterwegs.

Von Thomas Flehmer

Spätestens kurz vor der Adventszeit flattern sie ins Haus. Kalender aller Couleurs mit Tieren, Bäuerinnen oder Models in eng bemessener Konfektion, wie sie zum Beispiel der Reifenhersteller Pirelli seit über 40 Jahren herstellt und damit eine begehrenswerte Tradition geschaffen hat. Auch Opel, das in den letzten beiden Jahren durch besondere Marketingmaßnahmen auf sich aufmerksam gemacht hat, ist mittlerweile auf diesem Gebiet unterwegs - aber einmal mehr anders.

Bryan Adams sorgte für Opels Auftaktkalender

Neben der deutschlandweit bekannten Kampagne „Umparken im Kopf“ mit bekannten Schauspielern wie Ken Duken oder dem beliebten Fußballtrainer Jürgen Klopp von Borussia Dortmund sowie der gerade eingeführten Aktion „PrOhbefahrt zu Hause“ hat Opel nicht nur auf dem Automarkt mit Anstiegen bei den Marktanteilen in Deutschland und Europa gepunktet, sondern vor allem auch das Image aufpoliert. Zudem ist aus dem gebeutelten Stiefkind von General Motors laut GM-Chefin Mary Barra ein Vorbild für das gesamte Unternehmen geworden.

Mit einer bekannten Aktion, aber auf unkonventionellem Wege, soll der Aufwärtstrend nun weiter verfolgt werden. „Vor einem Jahr hatten Bryan Adams erstmals einen Kalender für Opel gestaltet“, sagt Karl-Thomas Neumann. Der Opel-Chef war dann Mitte des vergangenen Jahres überrascht, als Marketingchefin Tina Müller eine neue Kalendergestaltung mit einer gewissen „Choupette“ vorschlug.

Drei Stunden im Studio mit Choupette und Opel Corsa

Choupette in Aktion
Choupette in Aktion Opel

Müller bat Neumann darum, bei den ihm nahe stehenden Frauen nachzufragen, ob die etwas mit dem Begriff „Choupette“ anfangen könnten. Und sie konnten. „Aus Frauensicht fand ich es total überraschend“, sagt Tina Müller und meint damit nicht nur, dass ihr Chef mit Choupette zunächst nichts anfangen konnten, kurz darauf aber sein Plazet für den neuen Kalender gab.

Und so begab sich die Marketingchefin mit der Design-Ikone Karl Lagerfeld und seiner Katze Choupette ins Foto-Atelier, um nicht nur die weiße Birma-Katze, sondern zugleich die fünfte Generation des Corsa ins rechte Bild zu setzen. „Katzen sind schlimmer als Tiere“, sagte der Maestro vor dem Gang ins Atelier, „doch wir haben mit den Aufnahmen Glück gehabt.“ Glück, dass die Dreieinhalb-Jährige sich willig für die Kalender-Fotos platzieren ließ – ob auf der Motorhaube oder hinterm Lenkrad.

Opel eröffnet Vernissage in Berlin-Mitte

Karl Lagerfeld im Studio mit dem Opel Corsa und Choupette.
Karl Lagerfeld im Studio mit dem Opel Corsa und Choupette. Opel

Die rund drei Stunden Arbeitszeit hätten aber auch viel Kraft gekostet, so Lagerfeld weiter, „danach hat sie erst einmal zwölf Stunden am Stück geschlafen“, ehe sie dann wieder ihrem Herrn folgen konnte, der Choupette nur durch Zufall erhielt. Denn eigentlich gehörte das dreieinhalb Kilogramm schwere Tier dem Männermodell Baptiste Giabicomi, der Lagerfeld aber bat, 14 Tage auf Choupette aufzupassen. „Aber in der Zeit hatte ich mich in sie verliebt“, so Lagerfeld. Giabicomi musste sich eine neue Katze zulegen, die laut Lagerfeld „jetzt dick und fett ihre Tage in der Garage verbringt.“

Dagegen hat sich Choupette zum Star entwickelt, hat bei Facebook mehr als 32.000 Freunde und ist nun zum Kalendermodell avanciert. Der Kalender, für deren Erwerb sich die Opel-Anhänger bewerben konnten und der beim Händler oder bei Opel direkt nun käuflich erworben werden kann, machte dabei so viel Furore, dass die Bilder öffentlich ausgehängt wurden. Zur Eröffnung der Vernissage am späten Dienstagabend luden Opel gemeinsam mit Karl Lagerfeld und Choupette in den Palazzo Italia in Berlin Mitte. „Man kann ihrem Präsidenten nur gratulieren“, sagte Lagerfeld bei der Vorstellung zu Tina Müller, „ihr Präsident hat gut daran getan, das umzusetzen.“

Viel Prominenz bei Vernissage-Eröffnung von Opel

Zur Eröffnung der Umsetzung feierten über 300 geladene Gäste – unter ihnen die Schauspielerinnen Iris Berben, Gesine Cukrowski oder Bettina Zimmermann sowie Ken Duken, Fabian Busch, Kai Wiesinger oder Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt – die Bilder, die bis zum 22. Februar zu sehen sind.

Bei Gesine Cukrowski musste die Birma-Katze übrigens keine unkonventionelle Überzeugungsarbeit leisten. Die Schauspielerin aus Berlin „ist seit Jahren Opel-Fan durch und durch“ und freut sich nicht nur über den Langstreckenkomfort ihres Opel Insignia Sports Tourer, mit dem sie samt Familie erst gerade aus dem Skiurlaub zurückgekehrt sei. Für Cukrowski ist der Choupette-Kalender nur eine Bestätigung des neuen Trends, den die Rüsselsheimer durch die zahlreichen Aktionen eingeleitet haben.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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