Stracke: Opel für Zukunft gut aufgestellt

Gewinne ab 2012

Stracke: Opel für Zukunft gut aufgestellt
Opel-Chef Stracke hat dem Aufsichtsrat seinen Sanierungsplan vorgelegt. © dpa

Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke sieht den Autobauer für die Zukunft gerüstet. Bei der Elektromobilität sei man Vorreiter und auch bei der Brennstoffzelle sei man führend.

Nach seiner schmerzhaften Restrukturierung sieht sich der Autobauer Opel ungeachtet der weltweiten Rezessionssorgen gut für die Zukunft aufgestellt. Insbesondere die im Herbst geplante Markteinführung des Elektrowagens Ampera stimmt Unternehmenschef Karl-Friedrich Stracke zuversichtlich: "Wir sind auf der Höhe der Zeit, was Innovationen betrifft. Wir sind Marktführer in E-Mobility", sagte Stracke in Rüsselsheim. Auch bei Wasserstofffahrzeugen sei Opel unter dem Dach des weltgrößten Autokonzerns führend.

Opel erwartet ab 2012 Gewinne

Opel hatte zuletzt 20 Prozent seiner Kapazitäten abgebaut und die Kosten damit entscheidend gesenkt. Die Restrukturierung laufe besser als geplant, damit könne der Hersteller 2012 wieder "solide Gewinne" erzielen, versprach Stracke. Erweitert wird derzeit das Eisenacher Werk, um es für die Produktion des neuen Kleinwagens Junior fit zu machen. Für den kleinen Stadtflitzer wird eine neue Halle gebaut. Opel investiert für die Produktion des neuen Modells insgesamt rund 190 Millionen Euro in das Eisenacher Werk, in dem rund 1600 Mitarbeiter beschäftigt sind. Die Serienproduktion soll Anfang 2013 starten.

Das Interesse am Ampera sei größer als erwartet, sagte Stracke. Das Fahrzeug ist ein Elektrowagen mit Reichweitenverlängerung: Ist die Lithium-Ionen-Batterie an Bord nach 40 bis 80 Kilometern leer, dient ein Benzinmotor als Energiequelle und erzeugt den Strom, um das Fahrzeug weiterhin elektrisch anzutreiben. 7000 Bestellungen lägen bereits vor, bis zu 12 000 Fahrzeuge sollen 2012 verkauft werden. "Das ist eine sehr konservative Prognose, es könnten auch mehr sein", sagte Stracke.

Ein Drittel-Ampera-Bestellungen aus Deutschland

Ein knappes Drittel der Bestellungen komme aus Deutschland, weitere 30 Prozent aus den Niederlanden. Dort werde der Kauf von Elektroautos mit bis zu 7000 Euro subventioniert, sagte Stracke. Das erhöht die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelklassewagens, der 42 900 Euro kosten soll. "Die Batterie ist bei weitem das Teuerste."

Angesichts hoher Entwicklungskosten geht der Hersteller zwar nicht davon aus, mit dem Ampera Geld verdienen zu können. Doch es geht auch ums Image. Zudem könne die Antriebstechnik theoretisch in andere Opel-Modelle eingebaut werden.

Erfolg verspricht sich Stracke auch von neuen Modellen in Segmenten, die Opel zuletzt nicht besetzt hatte. Neben dem Junior ein kleiner SUV (Sportlicher Geländewagen) auf Corsa-Basis und ein Cabriolet. 2015 könnte ein Brennstoffzellenwagen in Serie gehen, sofern die Infrastruktur bis dahin aufgebaut ist. Mittelfristig hofft Stracke auch, dass Opel wieder einen günstigen zweisitzigen Sportwagen wie den GT oder einen größeren SUV ins Portfolio nimmt: "Man darf träumen, aber erstmal müssen die Hausaufgaben gemacht werden", sagte Stracke. Wenn die Zahlen stimmen, könne man darüber nachdenken: "Wir müssen profitabel sein, wie alle anderen auch. Auch im Volumensegment braucht man eine vernünftige Marge." (dpa)

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