Zwei Wertungsprüfungen in der Nacht waren der Höhepunkt der Rallye Monte Carlo des Energies Nouvelles. Dabei zeigten sich die Fahrzeuge mit den alternativen Antrieben von der sportlichen Seite.
Einmal so fühlen wie Sebastien Loebb, wenn auch etwas langsamer. Während der mehrmalige Rallye-Weltmeister laut röhrend den Col de Turini emporprescht, war es auf den letzten beiden Wertungsprüfungen der Rallye Monte Carlo des Energies Nouvelles doch deutlich lautloser. Kein krachender Donner, sondern zum Teil sehr lautlose Anfahrten prägten den letzten Wertungstag der 14. Auflage der Rallye Monte Carlo.
Sportliche Gene der alternativen Antriebe
Neben reinen Elektrofahrzeugen wie dem Tesla Roadster konnten auch Plugin-Hybride oder Auto mit einem so genannten Range Extender ihre sportlichen Gene zum Vorschein bringen und unterstreichen, dass emissionsarme oder –freie Autos nicht unbedingt zu den Verhindern des Verkehrsflusses gehören.
Gerade Elektroautos haben von Beginn an ihr maximales Drehmoment zur Verfügung und lassen damit selbst Sportwagen an Ampel oder Maut-Station arm aussehen. So auch auf den letzten beiden Wertungsprüfungen der alternativen Monte – Strecken, die sonst Ende Januar von Rallye-Weltmeister Loebb und Co befahren werden – natürlich viel schneller.
Prickelnde Gefühle im Opel Ampera
Doch auch schon eine gleichmäßige Geschwindigkeit um die 50 Stundenkilometer zu erzielen, bedeutet auf den kleinen und von Serpentinen geprägten Straßen fahrerisches Können und gute Navigation des Co-Piloten. Einfach gesagt: Es ist ein Erlebnis, in der Nacht bei Nebel und Regen die kleinen Straßen hochzujagen und die Kurven sportlich zu nehmen - prickelnder als ein Fußbad im in diesen Zeiten noch kühleren Mittelmeer in der Nachbarschaft.
Der Opel Ampera mit Mario Hommen und Thomas Flehmer von der Autogazette machte einfach nur Spaß und zeigte, dass verbrauchsarme Autos nicht nur in die Kategorie "Ökotasche" zu stopfen sind. Dank der klimatischen Bedingungen prickelte jede Kurve in der schwarzen Nacht, die nicht unbedingt zufriedenstellend von dem "Auto des Jahres 2012" ausgestrahlt wurden. Der Fahrfreude tat dies trotz angestrengter Aufmerksamkeit und Konzentration von Fahrer und Co-Piloten keinen Abbruch.
Falsche Abfahrt stoppt Aufholjagd der Autogazette
Eine falsche Abfahrt an Kilometer 5.30 sorgte dann für ein prall gefülltes Strafpunkte-Konto, was die zuvor schon kaum als realistisch anzusehenden Erwartungen auf den Gesamtsieg weiter schwinden ließen und der zuvor erfolgten Aufholjagd leider ein Stoppzeichen setzte. Selbst eine gut absolvierte Abschlussprüfung ließ das Team aus München und Berlin lediglich um den "Sieger der Herzen" mitkämpfen.
Der Genuss, einmal wie Loebb und Co. über die holprigen Straßen zwischen Mittelmeer und Seealpen fahren zu dürfen, kann nicht genommen werden – und macht Lust auf bessere Ergebnisse in den Folgejahren. (AG/TF)