Opel legt im Januar europaweit kräftig zu

Absatzkrise in Europa

Opel legt im Januar europaweit kräftig zu
Der Opel Mokka sorgt für viele Bestellungen. © AG/Mertens

Der Automarkt in Europa ist im Januar eingebrochen. Die Zahl der Neuzulassungen sank um 8,7 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit dem Statistikstart 1990. Positiv aufhorchen ließ indes der Autobauer Opel.

Der europäische Automarkt bricht einen Rekord nach dem anderen - im negativen Sinn: Im Januar sind so wenig Autos verkauft worden wie noch nie in diesem Monat. Wie der europäische Branchenverband Acea am Dienstag mitteilte, sank die Zahl der neu zugelassenen Fahrzeuge um 8,7 Prozent auf 885.159. Das war der niedrigste Stand in einem Januar seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1990. Auf dem größten Markt Deutschland sackten die Verkäufe um 8,6 Prozent auf rund 192.000 neu zugelassene Fahrzeuge ab.

Opel legt zu

Es gibt aber auch eine positive Überraschung: Der kriselnde Autobauer Opel legte bei den Neuzulassungen um 4,5 Prozent zu. Zusammen mit der Schwestermarke Vauxhall überholte Opel sogar die ebenfalls angeschlagene französische Konkurrenz von Peugeot und Renault. Deren Kernmarken verloren zweistellig und landeten mit gut 55.900 Autos (Renault/minus 10 Prozent), beziehungsweise gut 54.800 Wagen (Peugeot/minus 16,6 Prozent) hinter Opel mit gut 58.600 Autos.

Mit neuen Modellen wie der kleinen Geländelimousine Mokka oder dem kleinen
Lifestyleflitzer Adam will Opel 2013 seinen Anteil auf dem schrumpfenden europäischen Markt zumindest stabilisieren. Allein für den Mokka gibt es laut Unternehmen schon mehr als 80.000 Vorbestellungen. Im Januar stieg der Marktanteil von 5,8 auf 6,6 Prozent.

VW bleibt größter Hersteller

Mit weitem Abstand bleibt VW der größte Hersteller - auch wenn dessen Kernmarke Volkswagen im Januar ähnlich stark verlor wie Renault und Peugeot. Mit gut 108.700 Wagen verkauften die Wolfsburger in der EU aber fast doppelt so viele Autos wie die schärfsten Rivalen. Nimmt man alle Töchter mit ins Boot, stammte jeder vierte neu zugelassene Personenwagen aus dem Konzern.

Im Gegensatz zur VW-Tochter Audi, deren Absatz um knapp 2 Prozent schrumpfte, legten die anderen deutschen Oberklasse-Hersteller im Januar zu: BMW brachte knapp 7 Prozent mehr Autos auf die Straße, der Rivale Daimler legte um fast 4 Prozent zu. Bei beiden Konzernen konnten vor allem die Kernmarken BMW und Mercedes-Benz deutlich hinzugewinnen. Dagegen verloren die Marken Mini und Smart Käufer.

Gegen den Trend wuchs auch die koreanische Marke Kia, die gut 7 Prozent mehr Autos absetzte. Der Mutterkonzern Hyundai - 2012 noch einer der größten Überflieger auf dem Markt - verlor dagegen leicht. Kräftig Federn lassen musste der weltgrößte Autobauer Toyota, der fast 17 Prozent weniger Fahrzeuge verkaufte. Am meisten litt aber Ford unter dem schrumpfenden Markt: Beim US-Hersteller brachen die Neuzulassungen um ein Viertel von rund 80.000 auf gut 60 000 Autos ein. Auch der Fiat-Konzern verlor im zweistelligen Prozentbereich, wobei die Kernmarke aber nur leicht nachgab.

Großbritannien glänzt

Beim Blick auf die größten EU-Länder konnte nur Großbritannien mit einem kräftigen Plus bei den Neuzulassungen glänzen. Mit gut 143 600 neu zugelassenen Autos ist die Insel mittlerweile zweitgrößter Absatzmarkt in der EU. Auf dem Festland regierte hingegen zum wiederholten Male Tristesse. In Frankreich lag das Minus bei 15,1 Prozent und in Italien brach der Absatz um 17,6 Prozent ein. Der spanische Markt schrumpfte mittlerweile so stark, dass dort im Januar weniger Autos verkauft wurden als in Belgien - obwohl Spanien viermal so viele Einwohner hat.

Gut aufgestellt sind nur solche Hersteller, die sich außerhalb Europas eine breite Basis geschaffen haben. Vor allem in den größten Einzelmärkten China und den USA geht es derzeit kräftig bergauf. Im bevölkerungsreichsten Land der Erde explodierten die Verkäufe nach Zahlen des deutschen Branchenverbandes VDA mit einem Plus von 59 Prozent. Das lag aber zum Großteil daran, dass das Neujahrsfest dieses Jahr in den Februar fällt und der Januar damit deutlich mehr Verkaufstage zählte als 2012. (dpa)

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