.Das 935/2.0 Coupé war der leichteste 911er, den Porsche jemals hergestellt hat. Doch das Leben des Rennwagen mit dem charmanten Namen „Baby“ begann erfolgreich, endete aber auch recht schnell
Porsche und Rennsport sind nicht miteinander verbunden wie Lolek und Bolek. Und erfolgreich müssen die Missionen auf den Rennstrecken natürlich auch sein. Um Siege zu erlangen, gingen die Techniker von Porsche bis zum Äußersten.
380 PS auf 1,4 Liter Hubraum
Während der 935 die Division 1 der 1972 eingeführten Deutschen Rennsport-Meisterschaft über zwei Liter Hubraum dominierte, war der Sportwagenspezialist in der Division 2 der Serie – mit den Fahrzeugen bis zwei Liter – außen vor. Der Grund war ganz einfach: So klein dimensionierte Sportwagen gab es einfach nicht im Angebot. Dass aber Ford und das BMW-Junior-Team die Rennserie beherrschten, schlug den Verantwortlichen aber auch auf das Gemüt.
Also wurde eine kleine 935-Variante in Weissach entwickelt und produziert. Auf gerade mal 1,4 Litern Hubraum arbeitete ein 380 PS starker Sechs(!)-Zylinder Boxer als luftgekühlter Zweiventiler mit Doppelreihen-Einspritzpumpe und Abgasturbolader sowie schon fünf Gängen.
Vom Podium ins Museum
Der Clou des 4,68 Meter kleinen Boliden aber war das Gewicht. Gerade einmal 710 Kilogramm plus 20 Kilogramm Ballast für das Reglement wog der Flitzer, der deshalb auch den Namen "Baby" erhielt. Es war der leichteste 911er, den es jemals gab.
Doch das "Leichtgewicht" fuhr schnell seine Krallen aus. Bei der Norisring-Premiere musste Fahrer Jacky Ickx noch aufgeben, in Hockenheim demütigte der Belgier das Feld, indem er zwischen sich und dem Zweitplatzierte ganze 52 Sekunden Zeit ließ. Doch den Sieg konnte Ickx nicht lange auskosten. Vom Podium fuhr das "Baby" gleich ins Museum. (AG)