Richtiges Motoröl hilft über den Winter

Fließeigenschaften beachten

Richtiges Motoröl hilft über den Winter
Die richtigen Fließeigenschaften sind beim Motoröl entscheidend. © Pro Motor

Für die kalte Zeit möchte der Motor auch das richtige Öl in die Schmierstellen drücken. Beim Kauf ist deshalb auf die so genannte Viskosität zu achten.

An Winterreifen, Eiskratzer und Handschuhe denken die meisten Autofahrer bei Schnee und Frost. Soll der Pkw den Witterungsverhältnissen bei niedrigen Temperaturen jedoch standhalten, gehört auch die Kontrolle des Motoröls dazu. Damit der Schmierstoff bei eisiger Kälte nicht dick wie Honig wird und die Pumpe es nicht schafft, ihn in alle wichtigen Schmierstellen zu drücken, ist beim Kauf des Öls besonders auf die sogenannte Viskosität, also die Fließeigenschaft des Öls zu achten.

0W-40 kann immer eingesetzt werden

Sie wird in Viskositätsklassen eingeteilt, die die Temperaturbereiche angeben, in denen der Schmierstoff seine Funktion erfüllt. Angezeigt wird das durch die Zahl vor dem W, was für Winteröl steht. Die Angabe reicht von null bis 25. Dabei gibt „0“ die höchste Winterfestigkeit an, das Öl ist dann noch unter minus 30 Grad Celsius flüssig. Bei einem 5W ist bis etwas minus 25 Grad flüssiger Betriebszustand zu erwarten, 15W hält seine Fließfähigkeit bis minus 10. Ein 25W-Öl ist nur bis minus fünf Grad im normalen Betriebszustand geeignet.

Die Zahl hinter dem W gibt die Wärmeeignung bei Plusgeraden an. Heute werden hauptsächlich Mehrbereichsöle verkauft, die durch Zusatz von Additiven sowohl bei Minustemperaturen als auch bei Plusgraden optimale Fließfähigkeit garantieren. Die Temperaturspannen über Null Grad werden mit 20 für sehr dünnflüssig bis zu 60 angegeben. Zum Beispiel kann ein Motoröl mit der Kennzeichnung 0W-40 bedenkenlos im frostigen Winter bei minus 30 Grad, aber auch im Sommer eingesetzt werden.

Moderne Autos brauchen Synthetik-Öl

Moderne Autos brauchen Synthetik-Öl, das zwar bessere Wintereigenschaften hat als normales Mineralöl, aber dennoch bei Kälte in der Leistungsfähigkeit beeinträchtigt ist. Vor allem, weil die Fertigungstoleranzen der Motoren so gering sind, dass zu dickflüssiges Öl bei eiskaltem Aggregat nicht an alle Schmierstellen gelangt, wenn der Motor eiskalt ist. Deshalb muss man auch mit modernen Motoren nach dem Kaltstart noch vorsichtig umgehen, rät der Automobilclub von Deutschland (AVD). Er sollte vor allem nicht gleich zu hoch gedreht werden. Auf den ersten Kilometern ist es ratsam, mit nicht mehr als 2500 Touren zu fahren. Erst danach ist das Öl so angewärmt, dass höhere Drehzahlen keinen negativen Einfluss auf die Motorlaufleistung haben.

Für Old- oder Youngtimer empfiehlt der AVD der Ölwechsel auf wintergeeignetes Motoröl, weil man die Viskositätsverbesserung nicht durch Nachfüllen dünneren Öls erreichen kann. Übrigens: Unabhängig vom Alter des Fahrzeuges sollte niemals kaltes Öl in ein heißes Aggregat gekippt werden. (SP-X)

Vorheriger ArtikelAutonom unterwegs im Cadillac ATS
Nächster ArtikelVW muss in den USA Autos zurücknehmen
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden