Nissan Qashqai: Überdurchschnittlich gut

Kompakt-SUV im vorderen Mittelfeld

Der Nissan Qashqai sorgte beim Marktstart nicht nur durch seinen Namen für Aufregung. Vier Jahre später ist das Kompakt-SUV auch als Gebrauchter sehr zuverlässig.

Warum? Das fragten sich wohl viele, als Nissan sein erstes Crossover-Modell vorstellte. Grund dafür war der von einem Nomadenvolk entlehnte Modellname: Qashqai. Warum bloß gibt ein Autohersteller seinem Produkt einen Namen, den niemand aus dem Stegreif buchstabieren kann? Als weniger fragwürdig entpuppt sich der Qashqai hinsichtlich der Treue zu seinen Fahrern. Denn in der Klasse der Kompakt-SUV schneidet das Auto in der ADAC-Pannenstatistik überdurchschnittlich gut ab.

Erste Modelle mit Kinderkrankheiten

Der Qashqai liegt im vorderen Mittelfeld, bestätigt der ADAC. Für ein paar Einträge in der Pannenstatistik sorgten vor allem Exemplare bis Baujahr 2009: So brach bei Fahrzeugen von 2007 öfters die Motoraufhängung. Bei Benzinern aus den Baujahren 2007 und 2008 machten häufig die Kraftstoffpumpen schlapp. Bei Autos von 2009 riefen defekte Kupplungen die Pannenhelfer auf den Plan. Bei Dieseln aller Baujahre rutschten öfters die Turboschläuche ab oder es verstopften die Partikelfilter (Baujahre 2008/2009).

Im Jahr 2007 brachte Nissan den als Allradler und Fronttriebler erhältlichen Qashqai in den Handel. Gebaut wird der in und maßgeblich für Europa entworfene Crossover im britischen Sunderland. 2008 folgte die längere Version +2 für insgesamt sieben Passagiere mit dritter Sitzbank. Bei einer Modellpflege im Frühjahr 2010 bekam das SUV neue Leuchten an Front und Heck. Außerdem wurde der Unterboden geglättet, um den Wagen windschnittiger zu machen.

Ab 11.450 Euro

Für den Qashqai gibt es drei Benzinmotoren und vier Diesel. Je nach Baujahr und Ausführung leisten die Otto-Motoren zwischen 84 kW/114 PS und 104 kW/141 PS. Die Ölbrenner bringen es mindestens auf 76 kW/103 PS und maximal auf 110 kW/150 PS.

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt beginnen die Preise für das SUV laut aktueller Schwacke-Liste bei 11.450 Euro. So viel muss etwa für einen Qashqai 1.6 visia mit 84 kW/114 PS von 2007 gezahlt werden. Der günstigste Diesel ist der Qashqai 1.5 dCi visia aus dem gleichen Baujahr, der 78 kW/106 PS leistet und rund 12.200 Euro kostet. Für einen topmotorisierten Selbstzünder in der Langversion von 2009, etwa den Qashqai+2 2.0 dCi DPF 4x4 tekna, fallen rund 21.900 Euro an. (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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