Nissan Juke: Auch gebraucht polarisierend

Zuverlässiges Mini-SUV

Nissan Juke: Auch gebraucht polarisierend
Der Nissan Juke fällt einfach auf. © AG/Flehmer

Auch als Gebrauchtwagen hat der Nissan Juke nichts von seiner Extravaganz verloren. Auch bei der Qualität weiß der kleine Crossover vier Jahre nach Markteinführung zu überzeugen.

Mit dem Juke hatte Nissan 2010 den Trend zu immer kleineren SUVs früh erkannt. Mittlerweile boomt das Segment der hochbeinigen Autos auf Kleinwagenbasis und Nissan verbucht den Juke als Erfolg. Das Design kann man getrost als mutig bezeichnen, wie auch die Tatsache, dass er sich mit seinem recht spärlichen Platzangebot praktischen Erwägungen eher verschließt. Zuverlässig aber ist der kleine Crossover.

Nissan Juke mit nur wenigen Pannen

Die meisten Juke mussten bislang erst einmal zur Hauptuntersuchung (HU) vorfahren, und bei der haben die Prüfer laut dem «TÜV Report 2015» wenig zu mäkeln. Das Fahrwerk zeigt sich solide, Lenkung, Fußbremse oder Beleuchtung sind auch weitgehend fehlerfrei. Weniger schön: Der Ölverlust am Motor liegt nach zwei bis drei Jahren etwas höher als bei anderen Fahrzeugen gleichen Alters.

Öfter mal liegenzubleiben - darum müssen sich Juke-Fahrer im Allgemeinen auch keine Sorgen machen. Der ADAC notiert nur wenige Pannen. Wenn die Helfer doch einmal ausrücken mussten, dann bei Modellen bis zum Baujahr 2012, wo die Batterien keinen Saft mehr hatten. Einen Rückruf gab es Anfang 2012, weil der Ladedrucksensor bei Dieseln der Baujahre 2010 bis 2011 Startprobleme verursachen konnte. Im März 2014 wurden Diesel-Juke des Bauzeitraums November 2009 bis Juli 2010 wegen Problemen am Steuerriemen in die Werkstatt beordert.

Crossover-Form birgt Nachteile für Nissan Juke

Das Design des Juke sticht ohne Frage heraus im Straßenbild. Doch die Form des Crossovers mit kleiner Fahrerkanzel, ausladenden Kotflügeln und knappen Fensterflächen hat auch Nachteile. So ist die Übersicht in alle Richtungen nicht besonders gut, auch das Platzangebot auf der Rückbank ist überschaubar. Das Kofferraumvolumen immerhin wuchs beim Facelift im Sommer 2014 bei den Fronttrieblern von 251 auf 354 Liter.

Die Aggregate des Juke stellen zwischen 69 kW/94 PS und 147 kW/200 PS bereit. Das Diesel-Angebot ist dabei auf eine Variante beschränkt, die 81 kW/110 PS aus 1,5 Litern Hubraum schöpft. Anders als bei den Benzinern gibt es den Diesel nicht in Kombination mit Allradantrieb. Wobei Nissan diese Option auch nur für die starken Ottomotoren mit 140 kW/190 PS und 147 kW/200 PS anbietet und sie immer an ein stufenloses Automatikgetriebe koppelt.

Nissan Juke ab rund 9000 Euro

Frühe Benziner wie der Juke 1.6 Visia mit 86 kW/117 PS sind laut Schwacke ab etwa 9150 Euro erhältlich. Dafür bekommt man laut den Marktbeobachtern ein Exemplar von 2010 mit rund 58.000 Kilometern auf dem Tacho. Nicht viel teurer ist ein Juke 1.6 DIG-T Acenta mit ähnlicher Laufleistung desselben Baujahrs. Hier gibt Schwacke 9900 Euro als Richtpreis an. Das ab 2013 erhältliche Einstiegsmodell mit 69 kW/94 PS kostet in der Ausstattung Visia Plus etwa 11.300 Euro (22.000 Kilometer).

Für einen Diesel-Juke von 2010 zahlt man laut Schwacke 11.450 Euro, wenn er die Tekna-Ausstattung hat und rund 85.000 Kilometer auf dem Zähler. Ein Juke 1.5 dCi Visia Plus von 2013 ist mit 12.550 Euro gelistet (36.550 Kilometer). Das Topmodell Juke Nismo mit 147 kW/200 PS, Allradantrieb und stufenloser Automatik kostet noch rund 19.250 Euro (22.000 Kilometer).

Wer es ganz sportlich möchte, kann beim gerade erst nachgeschärften Topmodell zugreifen. Der Juke Nismo RS erhielt bis zu 18 PS mehr. (AG/dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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