Wieder höhere Rabatte beim Autokauf

Risiken an Finanzmärkten

Die Kunden können wieder mit höheren Rabatten beim Autokauf rechnen. Laut einer aktuellen Studie ist dies auf die Risiken an den Finanzmärkten zurückzuführen.

Auf dem deutschen Automarkt gibt es einer Studie zufolge wieder größere Rabatte. Das ist aus Sicht des Duisburger Auto-Professors Ferdinand Dudenhöffer ein Anzeichen dafür, dass die Risiken auf den Finanzmärkten erste Auswirkungen auf die Realwirtschaft haben. "Im August hat das Rabattniveau wieder Vorjahreshöhe erreicht. Dabei war im Jahr 2010 als Folge der Abwrackprämie der schlechteste deutsche Automarkt seit der Wiedervereinigung gegeben", schreibt er in der am Dienstag vorgelegten Analyse seines Instituts an der Uni Duisburg-Essen. So sind im vergangenen August allein von den Importeuren 18 Modelle mit Rabatten von mehr als 25 Prozent auf den Markt gebracht worden.

Automarkt fragiler als Neuzulassungen widerspiegeln

Die heimischen Autobauer zehrten außerdem am Polster praller Auftragsbestände und den guten Verkäufen der Vormonate. "Der Automarkt ist damit schwächer als die amtlichen Zulassungsdaten zeigen", heißt es in der Studie. Die größeren Rabatte spiegelten bereits "die hohen Konjunkturrisiken der Staatsschuldenkrisen, deutlich nachlassendes Wirtschaftswachstum für das Jahr 2012 und schlechte Aussichten für das europäische Autogeschäft" wider.

Dudenhöffer sagte: "Der deutsche Automarkt ist deutlich fragiler als es die Neuwagenzulassungen zeigen." Die von der Branche verbreitete Zuversicht vor der Automesse IAA kommende Woche in Frankfurt könne nicht darüber hinwegtäuschen. Im April hatten sich Neuwagenkäufer noch auf ein deutlich gesunkenes Rabattniveau einstellen müssen. Sie konnten mit einem durchschnittlichen Preisnachlass von 10,5 Prozent rechnen.

Unangefochtener Rabattkönig ist laut der CAR-Statistik der Fiat Panda, der in der Ausstattungslinie "MyLife" derzeit für 7690 Euro, also um 34,9 Prozent unter dem Listenpreis zu haben ist. Das entspricht einem Kundenvorteil von 4 120 Euro. (AG/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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