Ocean Drive: Super-Cabrio von Mercedes

Ocean Drive: Super-Cabrio von Mercedes
Der Ocean Drive von Mercedes © Foto: Werk

Die Entwickler von Mercedes haben freie Hand bekommen. Herausgekommen ist der Ocean-Drive. Ein Cabrio, mit dem die Stuttgarter auf der Motorshow im Januar in Detroit für Aufsehen sorgen wollen.

Von Jürgen Wolff

«Schau´mer mal,» sagt der Schwabe, wenn er etwas ausprobieren will. «Let´s see,» heißt die Devise von Mercedes-Benz auf dem Autosalon in Detroit Anfang Januar: Die Stuttgarter testen die Wirkung eines neuen Super Cabrios.

Wo genau die Designer ihr «Concept Ocean Drive» einbinden wollen, ist auf den ersten Blick noch nicht so ganz klar: Das viertürige Luxus-Cabriolet basiert auf der S-Klasse - könnte aber genauso als offener Maybach durchgehen. Ein Corniche mit Stern, drei Jahrzehnte nach dem letzten S-Klasse Cabriolet.

Keine Zwänge

«Ohne die Zwänge von Lastenheft oder Produktionsvorgaben“, schwärmen die Schwaben von sich selbst und ihrem Werk, »entwarfen die Designer das komfortabelste und eleganteste Cabriolet der Welt.« Ein »faszinierendes Juwel« und »Automobil-Kultur in ihrer schönsten und begehrenswertesten Form«.

De Ocean Drive Foto: Werk

So viel zum Pressetext, mit dem Mercedes die Studie jetzt vorstellt. Nicht ohne Grund steht das speziell gefertigte Einzelstück als erstes in Amerika. Hier lebt die Klientel, die mit solch einem Schmuckstück flanieren würde - und genügend Polster auf dem Konto hat. Und nachdem sowohl Bentley als auch Rolls Royce für die nächsten Monate neue Cabriolets angekündigt haben, wird es Zeit für Mercedes, sich in diesem Segment auch wieder in Erinnerung zu rufen. Und zu testen, wie groß die eigenen Chancen sind. »Den Dialog mit den Kunden zu intensivieren,« wie Mercedes das nennt, »und die Reaktionen des Publikums auf neue Auto-Ideen kennen zu lernen.«

Neu entwickelte Karosserie

Das 5,29 Meter lange Unikat, das in Detroit stehen wird, hat eine klassisch anmutende, neu entwickelte Karosserie. Die Zweifarben-Lackierung kennt man schon vom Maybach - auch, wenn vorne ein Stern glänzt. Zu den äußeren Merkmalen des Showcars zählen neben den vier Türen ein sehr großer, aufrecht stehender Kühler, Scheinwerfer und Heckleuchten in LED-Technik. Die lange seitliche Scheibenöffnung wird von keiner B-Säule und keinem Scheibenrahmen unterbrochen. Innen haben die Designer in bestem Leder, dreidimensional wirkenden Stoffen und großen Holzflächen in Vogelaugenahorn geschwelgt.

Vor allem offen ansehnlich Foto: Werk

Technische Basis für die Designstudie ist wegen seines langen Radstands der Mercedes-Benz S 600 mit dem 380 kW/517 PS starken Zwölfzylindertriebwerk. Dazu kommen ein innovativer Verdeckmechanismus mit »schnellen Schließzeiten« für das mehr als drei Quadratmeter große Stoffdach, die neue Kopfraumheizung Airscarf, die auf allen vier Plätzen auch in der kalten Jahreszeit selbst bei offenem Verdeck für Wärme im Hals-, Nacken- und Kopfbereich sorgen soll und so ziemlich alles andere, was die Schwaben an elektronischen Helferlein zu bieten haben.

Und natürlich darf das gekühlte Champagner-Fach nicht fehlen. In Detroit steht der Ocean Drive noch als Einzelstück. Ob er je in Serie geht, darüber werden nicht zuletzt Amerikas Millionäre entscheiden.

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