Nissan setzt X-Trail auf neue Plattform

Nach Jahren der Lethargie will Nissan mit dem X-Trail wieder aus dem Schatten von X3, RAV4 und Santa Fe heraustreten. Der umfassenden Modellpflege fiel auch das mittig positionierte Armaturenbrett zum Opfer.

Es gab Zeiten, da erstarrte die SUV-Konkurrenz beim Klang des Namens X-Trail. Doch das war gestern. Praktisch über Nacht wurde der ehemalige Bestseller von der Mittelklasse-SUV-Konkurrenz aus Asien und Europa überholt. Dank der neue Qashqai-Plattform um 17 Zentimeter verlängert und deutlich kraftvoller nimmt er die Enteilten jetzt aber wieder ins Visier. Mit ausladenden Schürzen, ausgestellten Radhäusern und einer verbreiterten D-Säule folgt er dem aktuellen Designtrend nach mehr optischer Muskelmasse.

Zwei neue Dieselaggregate

Doch nicht nur die Optik des Nissans hat sich verändert. Auch bei Motor und Antrieb wurde nachgelegt. Der 2,5 Liter große Vierzylinderbenziner mit 121 kW / 165 PS bleibt im Programm und wird von einer Einstiegsversion mit 140 PS unterstützt. Deutlich wichtiger sollten auf dem deutschen Markt jedoch die beiden neu entwickelten Selbstzünder mit 110 kW/150 PS und 127 kW/173 PS sein. Euro4 und ein Partikelfilter sind obligatorisch. Serienmäßig wird in den Dieselmodellen über ein manuelles Sechsganggetriebe geschaltet; optional steht ein Sechsstufen-Automatikgetriebe zur Verfügung. Bei den Benzinern kann man sich für ein stufenloses CVT-Getriebe entscheiden.

Ähnlich wie die Konkurrenz verfügt nun auch der asiatische Allradler über Annehmlichkeiten wie eine Bergan- und Bergabfahrhilfe. Der neue X-Trail basiert auf der gleichen C-Plattform wie der jüngst eingeführte Nissan Qashqai. Sowohl die vordere McPherson-Federbeinaufhängung als auch die hintere Multi-Link-Achse sind an Hilfsrahmen befestigt. In den Abmessungen hat der neue X-Trail deutlich leicht zugelegt: Der Radstand bliebt mit 2,63 Metern nahezu unverändert. Die Gesamtlänge liegt mit 4,63 Metern beachtliche 17 Zentimeter über dem Vorgängermodell.

Keine Experimente mehr

Nissan hat beim Cockpit zurückgesteckt Foto: Werk

«Die X-Trail-Kunden lieben die Praxistauglichkeit, die leistungsstarken Motoren und die Geländeeigenschaften der Baureihe», so Carlos Tavares, Executive Vice President für Produktplanung bei Nissan Motor Europe. Und weiter: «Daher hat Nissan den neuen X-Trail auf evolutionäre Art weiterentwickelt. Die gezielten Verbesserungen werden bestehende wie neue Kunden gleichermaßen ansprechen.» Neben Außendesign und Triebwerken gibt es auch im Innenraum sinnvolle Verbesserungen. Im Cockpit kommen gemaserte Kunststoffe in Kontrastfarben zum Einsatz. Im Gegensatz zu Citroen und Renault, die weiter auf deplatzierte Instrumente in der Mitte des Armaturenbretts setzen, hat Nissan die vehemente Kritik am Vorgänger aufgenommen. Tacho und Drehzahlmesser sind wieder dort, wo sie hingehören - im direkten Blickfeld des Fahrers hinter dem Steuer.

Premiere im Sommer

Durch die Verlegung des Instrumententrägers gab es für das Nissan-Designteam mehr Freiraum bei der Nutzung der Mittelkonsole. So blickt man dort auf ein großes Navigations-Display und einen integrierten Sechsfach-CD-Wechsler. Aufnahmefähiger denn je präsentiert sich der Kofferraum des Nissan X-Trail. Sein Volumen wuchs um 145 auf 555 Liter. Damit wurde Platz frei für einen doppelbödigen Kofferraum mit ausziehbarer Schublade, in der Wertsachen vor neugierigen Blicken geschützt sind. Der Nissan X-Trail kommt im Sommer nach Deutschland - die genauen Preise stehen noch nicht fest.

Keine Beiträge vorhanden