Neuerliches Desaster für Brilliance

Der chinesische Autohersteller Brilliance bekommt den Insassenschutz einfach nicht in den Griff. Jetzt fiel ein weiteres Modell beim ADAC-Crashtest glatt durch.

Der chinesische Autohersteller Brilliance zieht die Notbremse. Nachdem mit der Luxuslimousine BS6 nach dem Geländewagen «Landwind» schon das zweite Modell beim Euro NCAP-Crashtest des ADAC mit Pauken und Trompeten durchgefallen ist, wollen die Chinesen nun verstärkt mit dem Automobilclub zusammenarbeiten. Das teilte die europäische Vertriebsorganisation HSO mit. «Mit dem Ergebnis können wir natürlich nicht zufrieden sein», kommentierte HSO-Geschäftsführer Hans-Ulrich Sachs das neuerliche Desaster. In absehbarer Zeit möchte Brilliance in punkto Fahrsicherheit aber weiterhin europäisches Niveau erreichen, fügte Sachs an.

Zweiter Stern aberkannt

Wie der ADAC mitteilte, erhielt der Brilliance nur einen von fünf möglichen Sternen. Eine bessere Bewertung, die der Premium-Chinese aufgrund der erreichten Punktzahl bekommen sollte, wurde ihm wieder aberkannt. Beim Seitencrash waren die biomechanischen Grenzwerte im Brust- und Bauchbereich überschritten worden. Die Insassen hätte bei einem realen Unfall hier kaum eine Überlebenschance.

Nur geringe Überlebenschancen

Der Frontbereich des Brilliance BS6 Foto: Werk

Der Frontalaufprall bei einer Geschwindigkeit von 64 km/h auf ein festes Hindernis brachte Erschreckendes zu Tage. Die Fahrgastzelle des Brilliance ist nicht formstabil. Beim Crash wurde der Vorderwagen samt A-Säule auf der Fahrerseite weit in den Innenraum hineingeschoben. Der Türschweller knickte nach unten durch und die Tür verkeilte sich völlig. Die Pedale drangen 32 Zentimeter tief ein, das Armaturenbrett rund 20 Zentimeter. Das Lenkrad wurde zur Seite weggedrückt, wodurch der Airbag eher wirkungslos blieb, weil der Kopf des Fahrers in der Realität direkt auf dem Armaturenbrett aufschlug. Weitere Kritikpunkte waren die fehlenden Gurtkraftbegrenzer sowie die zu kurzen Sicherheitsgurte auf den Rücksitzen. (AG)

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