Mitsubishi Outlander: Der Hoffnungsträger

Auf einer japanischen Plattform planen Citroen und Peugeot den Einstieg in den Markt für Salonsportler. Dem Mitsubishi Outlander verschafft das einen Nachfolger.

Von Stefan Grundhoff

Was Allrad-Fahrzeuge angeht, hält sich die Erfahrung der Citroen- und Peugeot-Mutter PSA in Grenzen. Doch ewig konnten sich auch die Franzosen dem Trend zum Sports Utility Vehicle nicht mehr verschließen. Eine geeignete Plattform fehlt jedoch im Konzern - also machte man sich auf die Suche nach einem Kooperationspartner und wurde bei Mitsubishi fündig.

Front à la Paris - Dakar

Bei den Japanern rannte PSA mit seinem Ansinnen offene Türen ein: Nach dem DaimlerChrysler-Ausstieg freuen sich die Allradexperten, dass frisches Geld in die Kassen gespült wird. Netter Nebeneffekt: Der dynamische, aber in Europa gleichermaßen erfolglose Mitsubishi Outlander bekommt einen Nachfolger - und zwar endlich auch mit Dieselmotor.

Dabei ist der Neue wirklich neu: Beim Rundgang um den neuen langen Outlander gibt es im Vergleich zum Vorgänger keine Parallelen, abgesehen vom roten Firmenrhombus. Der Outlander wurde komplett neu entwickelt, er wirkt eleganter, souveräner und deutlich erwachsener als bislang. Keine Spur mehr vom aufmüpfigen Heranwachsenden, den der Outlander der ersten Generation bis dato verkörperte.

Solide und unspektakulär: Die Heckansicht des Outlander Foto: Press-Inform

Die Front weckt dabei Erinnerungen an erfolgreiche Rennsport-Allradler der vergangenen Jahre. Vor allem die Rallye Paris - Dakar ist ohne die erfolgreiche Mitsubishi-Armada kaum noch denkbar. Das Design des Hoffnungsträgers ist klar, ohne besondere Höhepunkte oder Ausfälle - auch die Konkurrenz von Toyota RAV4, Nissan X-Trail oder VW Touareg zeigt, dass optische Extravaganz in dieser Klasse überflüssig ist. Der rundum nach oben gezogene Unterfahrschutz ist dabei ebenso auf der Höhe der Zeit des 4x4-Designs wie der 2,67 Meter lange Radstand, kurze Überhänge und ausgestellte Kotflügel.

Dieselmotor made in Wolfsburg

Das Baukastensystem gibt Mitsubishi zudem die Möglichkeit, auch andere Hersteller mit seiner Technik zu beglücken. Und so basieren die angekündigten PSA-Modelle Citroen C-Crosser und Peugeot 4007 auf der zweiten Generation des Mitsubishi Outlander. Alle drei Fahrzeuge sind mit einer Länge von rund 4,60 Metern nahezu identisch groß. Für Ladekapazität im Innenraum sorgt beim Outlander die Tatsache, dass sich die Bank in der dritten Reihe komplett im Kofferraumboden versenken. Umklappen lässt sie sich sogar auf Knopfdruck. Die zweite Reihe ist um bis zu acht Zentimeter nach vorne und hinten verschiebbar.

Raum für viele(s): Blick durch die Heckklappe des Outlander Foto: Press-Inform

Was die Motoren angeht, bemüht man sich um Differenzierung: Während Peugeot und Citroen auf die in langen Jahren erarbeitete eigene Dieselkompetenz setzen, arbeitet unter der Mitsubishi-Haube der bei VW eingekaufte Pumpe-Düse-Vierventiler. Er leistet, wie auch bei Volkswagen, 103 kW / 140 PS und bietet ein maximales Drehmoment von 310 Nm. Die Kraft wird via manueller Sechsgang-Handschaltung auf die Räder übertragen.

Die PSA-Versionen sind im Vergleich dank ihres 2,2-Liter-Commonrail-Diesels aus der Zusammenarbeit mit Ford deutlich kraftvoller. Ihnen stehen 115 kW / 156 PS und ein maximales Drehmoment von 380 Nm zur Verfügung. Doch auch der Outlander hat genügend Power: Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 187 km/h und für den Imagespurt 0 auf 100 km/h benötigt der Japaner knapp elf Sekunden. Auf normalen Straßen ist der Outlander dabei ebenso wie seine beiden Brüder mit Frontantrieb unterwegs. Bei rutschiger Fahrbahn wird die Kraft per elektronisch gesteuerter Lamellenkupplung auf beide Achsen übertragen. Marktstart für den neuen Mitsubishi Outlander ist im Februar. Citroen C-Crosser und Peugeot 4007 sollen nicht vor Sommer 2007 verfügbar sein. Der Basispreis für den Mitsubishi Outlander 2.0 Di-D liegt bei 28.990 Euro.

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