Mit Ecken und Kanten

Premiere Mercedes GLK in Peking

Mercedes zeigt auf der Autoshow in Peking die neue GLK-Klasse. Der kompakte SUV soll natürlich die Vorherrschaft im Premium-Segment übernehmen.

Von Frank Mertens, Peking

Mercedes taucht spät in die Welt der kompakten SUV ein. Die Stuttgarter stellen auf der Auto Show in Peking die neue GLK-Klasse vor. Trotz des Vorsprung, den der Premium-Offroader BMW X3 besitzt, peilen die Stuttgarter mit ihrem kleinen Geländewagen die Segmentspitze an. Es wird in den nächsten Monaten spannend zu sehen, wie sich das Rennen um die Käufergunst in dem Segment der Premium-SUVs entwickeln wird. Schließlich schickt mit Audi der direkte Mitkonkurrent der Stuttgarter in der chinesischen Hauptstadt ebenfalls einen Geländewagen an den Start - den Q5.

Kantiges Design

Die Stuttgarter, so ließen sie bereits einen Tag vor der Weltpremiere auf der Peking Motorshow wissen, wollen sich zunächst einmal durch das Design von der direkten Konkurrenz abheben. Entsprechend kantig fiel deshalb auch das äußere Erscheinungsbild des GLK aus. Der Geländewagen ähnelt somit eher den britischen Ausgaben als den auf rundliche Formen setzenden japanischen Mitbewerbern.

Der Innenraum des Mercedes GLK Foto: Mercedes

«Wir wollen anders sein und das mit diesem Auto auch zeigen, das über Ecken und Kanten verfügt», sagte Mercedes-Vertriebschef Klaus Maier am Samstagabend (Ortszeit) in Peking im Gespräch mit der Autogazette. Dass Audi zeitgleich mit dem GLK seine Weltpremiere in China feiert, freut Maier. «So kann der Kunde ohne Zeitverzögerung sehen, wie sich beide Autos unterscheiden.» Während der GLK sich mit seinem Design von der Masse der immer gleich ausschauenden SUVs abhebe, sei der Q5 wieder einmal ein Audi, wie man ihn schon unzählige Male gesehen habe.

Eine Gefahr, mit den Ecken und Kanten des GLK die Kunden zu verschrecken, sieht Maier nicht. Ganz im Gegenteil. «Nein, nach den Gesprächen mit unseren Vertriebsleuten bin ich mehr als zuversichtlich, dass dieses Auto beim Kunden ankommt.»

Doch nicht nur durch sein Auftreten soll der GLK in Zukunft die Kunden anziehen. Mercedes setzt dabei auch vor allem auf seine Straßentauglichkeit - und tut gut daran. Schließlich bewegen nur wenige Kunden ihren SUV dort, wo er originär auch hingehört: im Gelände nämlich. Überwiegend wird er indes auf der Straße gefahren. Und somit lag den Entwickeln vor allem seine On-Road-Performance am Herzen. Durch das sogenannte Agility Control-Fahrwerk soll der GLK über eine überragende Fahrdynamik verfügen, so jedenfalls werden die Vorzüge des GLK durch die Marketingstrategen des Unternehmens angepriesen. Im Zusammenspiel mit den elektronischen Regelsystemen und dem Allradsystem, Mercedes nennt es 4Matic, soll der GLK sowohl einen guten Auftritt On-Road als auch Off-Road aufweisen.

Vier Motoren zur Auswahl

Das Heck des GLK Foto: Mercedes

Zum Start bietet Mercedes vier Motorisierungen an. Dabei kommt bei den Dieselmotoren zum ersten Mal im GLK 220 CDI BlueEfficiency die neue Selbstzünder-Generation zum Einsatz. Das Vierzylinderaggregat mit 2,2 Liter Hubraum verfügt über 125 kW/170 PS und ein Drehmoment von 400 Nm, die zwischen 1400 und 2800 U/min anliegen. Bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h reicht die Power, der Sprint zur 100 km/h-Marke wird in 8,8 Sekunden zurückgelegt. Den Verbrauch gibt Mercedes mit 6,9 Litern an. Neben dem 220 CDI BlueEfficiency steht im Selbstzünderbereich noch der GLK 320 CDI zur Auswahl, bei den Benzinern kann zwischen den beiden Sechszylindern GLK 280 und GLK 350 gewählt werden.

Der in Bremen gefertigte GLK steht mit dem GLK 220 CDI 4MATIC BlueEfficiency ab 40 .341 Euro im Angebot. Der GLK 320 CDI 4MATIC kostet mindestens 46.053 Euro. Der Benziner GLK 280 4MATIC beginnt bei 43.554 Euro, der GLK 350 4MATIC ist für 46.053 Euro zu haben. Ab Juli 2008 können Kunden in Europa den GLK bestellen, die Auslieferung ist im Oktober. Auch wenn Maier für den GLK keine Absatzerwartung nennen mag, so sind die Erwartungen an das jüngste Modell der Stuttgarter doch recht hoch. «Es ist ein Segment mit großem Potenzial. Mit diesem Auto können sich Perspektiven auftun, die wir noch gar nicht kennen», sagte Maier.

Der neue Mercedes GLK Foto: AG/Mertens

Der größte Absatzmarkt für den GLK werden die USA sein, wo rund 50 Prozent der Fahrzeuge verkauft werden. Für Deutschland rechnet Maier mit einem Anteil von 15 bis 20 Prozent. Trotz aller Diskussionen um CO2-Grenzwerte passe der GLK durchaus in diese Zeit, glaubt Maier. «Wir haben dieses Auto für die Bedürfnisse unserer Zeit konzipiert, es entsprechend kompakt gestaltet.» Dass der GLK irgendwann auch mit einem Hybridantrieb kommen wird, steht fest. Nur das Wann noch nicht. 2009 jedenfalls wird es noch nicht so weit sein, auch wenn Maier sich das wünschen würde. «Etwas mehr Zeit müssen sie uns schon geben.» Zunächst einmal werde man auf weitere innermotorische Maßnahmen zur Verbrauchsreduktion setzen.

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