Mercedes CL: Sparen im Luxus-Coupé

Effizientere Motoren

Mercedes hat den CL für die zweite Lebensphase auf Vordermann gebracht. Dabei legten die Entwickler vor allem Wert auf effizientere Motoren.

Heutzutage kommt niemand mehr am Thema Sparen vorbei. Nicht einmal ein Luxus-Coupé jenseits der 100.000 Euro-Grenze. Das weiß auch Mercedes-Benz und schickt deshalb den CL im Herbst mit einem verbrauchärmeren Motor, Start-Stopp-Automatik und dem hauseigenen Öko-Label "Blue Efficiency" als Beinamen in die nächste Runde.

Zweitürige Coupés haben bei Mercedes eine lange Tradition, die mit den großen Kompressorwagen der 20er und 30er Jahre beginnt. Der älteste Vorfahre des heutigen CL ist das 300 S Coupé, das 1951 auf dem Pariser Automobilsalon seine Weltpremiere feierte und ein Jahr später in Serie ging.

Seit 2006 auf dem Markt

Der aktuelle CL ist seit September 2006 auf dem Markt und ist nun für seine zweite Lebenshälfte auf Vordermann gebracht worden. Die optischen Neuerungen beschränken sich auf aufpolierte Stoßfänger mit integrierten LED-Bändern, einen modifizierten Kühlergrill und neue Bi-Xenonscheinwerfer. Auch am Heck erscheint der Zweitürer auf S-Klasse-Basis mittels neuer Leuchten etwas aufgefrischt.

Der Innenraum des Mercedes CL
Der Innenraum des Mercedes CL Mercedes

Das mehr als zwei Tonnen schwere Luxus-Coupé kann mit einem V8- oder einem V12-Biturbobenziner geordert werden. Der CL 500 Blue Efficiency verfügt über einen 4,6-Liter-Motor mit 320 kW/435 PS und einem Drehmomentmaximum von 700 Nm, das ab 1 800 U/min bereit steht. Die Kraftübertragung an die Hinterräder erledigt die serienmäßige Siebengangautomatik, auf Wunsch gibt es den permanenten Allradantrieb 4Matic, der 45 Prozent der Kraft an die Vorderachse schickt.

Zu einem gegenüber dem Vorgänger um mehr als 20 Prozent reduzierten Kraftstoffverbrauch von nun 9,5 Liter je 100 Kilometer tragen unter anderem eine Start-Stopp-Funktion, Bremskraftrückgewinnung und rollwiderstandsoptimierte Reifen bei. Der Allradantrieb, der das ohnehin recht üppige Leergewicht nochmals um 50 Kilogramm in die Höhe treibt, dreht gleichzeitig auch an der Verbrauchsschraube und erhöht den vom Hersteller angegebenen Durchschnittsverbrauch auf 9,9 Liter. Hecktriebler und Allrader erreichen bereits nach 4,9 Sekunden Tempo 100, bei 250 km/h ist aufgrund der elektronischen Sperre Schluss mit der Beschleunigung.

In 4,6 Sekunden auf Tempo 100

Wer den Standardsprint noch etwas schneller erledigen möchte, wählt den CL 600 mit 5,5-Liter-V12-Motor. Das Aggregat mit ungewöhnlichen drei Ventilen pro Zylinder peitscht das Luxusmobil in 4,6 Sekunden auf 100 km/h. Aber auch hier ist bei 250 km/h das Ende des Vortriebs erreicht. Der durstige V12-Motor verfügt über keine Sparmaßnahmen und genehmigt sich laut Herstellerangaben 13,8 Liter je 100 Kilometer. Aber bei einem Luxus-Coupé mit einem Einstiegspreis von 118 346 Euro sind Sparmaßnahmen ohnehin nur schmückendes Beiwerk. Und davon gibt es für den CL mehr als genug. Die Ausstattungsliste des Oberklässlers scheint schier endlos zu sein und umfasst so ausgefallene Extras wie Steinzierteile für die Aufwertung des Innenraums. Neben kraftvollen Motoren und Ausstattungsspielereien will der CL auch mit umfangreichen Sicherheitsfeatures punkten.

Der Mercedes CL
Das Heck des neuen Mercedes CL Mercedes

So umfasst die Serienausstattung bereits einen adaptiven Fernlichtassistenten, einen Müdigkeitswarner sowie aktive Spurhalte- und Totwinkel-Assistenten, die den Fahrer nicht nur warnen, sondern auch mittels Lenkradvibrationen und Bremseneingriffen unterstützen. Komfortelemente wie Lederpolsterung und 18-Zoll-Leichtmetallräder sind ebenfalls inklusive. Etwas unverständlich ist die Tatsache, dass bei einem derart hochpreisigen Auto das Navigationssystem nicht zur Grundausstattung des CL 500 gehört. Beim modifizierten Fahrwerk "Active Body Control" mit Seitenwindstabilisierung wird die Radlastverteilung mittels der Federbeine je nach Richtung und Stärke des Windes so variiert, dass sich der Windeinfluss nahezu ausgleichen lässt.

Der CL ist ein kostspieliges Schmuckstück, das in gelifteter Form ab Herbst gegen Aston Martin DB9, Maserati Gran Turismo und Co. antritt. Der wichtigste Markt für das Coupé sind die USA, gefolgt von Deutschland und Großbritannien. (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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