Lightning GT: Elektroflitzer mit 700 PS

Dass Autos mit Elektroantrieb keine müden Golfplatz-Shuttle sein müssen, stellt bereits der flotte Tesla Roadster unter Beweis. Jetzt legt eine britische Autoschmiede mit dem Lightning GT nach.

Von Susanne Kilimann

Eine Prise Jaguar, ein Quäntchen Aston Martin - der Londoner Autobauer Lightning hat seinem jüngsten Spross ein rassiges Kleidchen geschneidert verpasst. Der Lightning GT zeigt sich unverkennbar britisch, in edlem Retro-Roadster-Look. Die Basis stammt aus der englischen Sportmanufaktur Ronart. Den V8-Motor haben die Leute von der Lightning Car Company aber durch vier Radnabenmotoren ersetzt und die Elektro-Aggregate treiben den britischen Sportler mit erstaunlicher Kraft an. Zusammen liefern sie etwa 700 PS und beschleunigen den 1350 Kilogramm leichten Zweisitzer in weniger als vier Sekunden von Null auf 100 km/h. Jeder Motor mobilisiert ein Drehmoment von 750 Newtonmetern, das unabhängig von der Motordrehzahl durchweg zur Verfügung steht.

400 Kilometer Reichweite

Das Spitzentempo von 210 km/h mag Sportwagenfreaks enttäuschen. Doch das, was auf dem Datenblatt der Batterie geschrieben steht, überrascht positiv. Mit einer Akku-Ladung schafft der Elektro-Flitzer 400 Kilometer. Ein raffiniertes System sorgt dafür, dass Energie nicht verschleudert wird. Die Motoren verwandeln Bremsenergie in Strom und füttern damit die Speicher. Wenn der Saft zur Neige geht, müssen die Fahrer von Elektro-Autos einen längeren Stopp einplanen, weil das Laden der Akkus ein paar Stunden in Anspruch nimmt.

Britisches Retro-Design dominiert Foto: Press-Inform

Beim Lightning GT ist die Prozedur in zehn Minuten erledigt, versprecht die Londoner Autoschmiede. Der Batterie-Brite muss dafür lediglich an ein spezielles Dreiphasen-Ladegerät mit 480-Volt-Spannung angeschlossen werden. Die Hightech-Batterie wurde von der Firma Altaimano in Kalifornien mit Hilfe von Nano-Technologie entwickelt und soll äußerst langlebig sein. Mindestens zwölf Jahre lang soll sie durchhalten und noch nach der 15.000 Ladung über 85 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität verfügen. Für ein Autoleben ist das mehr als genug sein - denn rein rechnerisch könnte Lightning GT mit 15.000 Akku-Ladungen ganze 600.000 Kilometer weit fahren.

Markteinführung für 2008 geplant

Die Heckansicht (als Zeichnung) Foto: Press-Inform

Derzeit fahren die Briten noch Lightning-GT-Prototypen aus. 2008 soll der Elektro-Flitzer marktreif sein und in Kleinserie gefertigt werden. Preisangaben werden noch nicht gemacht. Kaufinteressenten können sich aber schon mal darauf einstellen, dass der Wagen einiges mehr kosten wird als der 248 PS starke Elektro-Roadster von Tesla, der mit seinem 60.000 Dollar-Preis fast schon ein Schnäppchen ist. Steht der mit Strom betriebene Sportwagen dann erst einmal in der Garage, profitiert sein Besitzer von extrem niedrigen Betriebskosten, rechnen die Lightning-Bauer vor: bei den derzeitigen Strompreisen würden 100 elektrisch gefahrene Kilometer in Großbritannien umgerechnet zwei Euro kosten. Fahrer des Audi RS4 müssen für Sprit etwa zehn Mal soviel investieren. Bei 200.000 Kilometer liegt das Sparpotential damit bei rund 36.000 Euro. Würde der Strom fürs Auto durch Wasser-, Windkraft oder Sonnenenergie erzeugt, wären Elektro-Sportwagenfahrer sogar echte Klimaschutz-Avantgardisten.

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