Honda CR-V: Allrad-Offensive aus Fernost

Honda CR-V: Allrad-Offensive aus Fernost
Der Honda CR-V © Foto: Werk

Auf dem Pariser Autosalon Ende des Monats können die Besucher erstmals den neuen Honda CR-V bestaunen. Europäischer denn je wird der neue Mittelklasse-SUV der Konkurrenz viel Kopfzerbrechen bereiten.

Von Stefan Grundhoff

Elf Jahre Produktionszeit, 2,5 Millionen verkaufte Fahrzeuge und in vielen Märkten der oft kopierte Klassenprimus: Die Erfolgsgeschichte des Honda CR-V kann sich sehen lassen. Schnitt sich der beliebte SUV bisher nur in der Mittelklasse ein Stück vom Kuchen ab, so dürfte zukünftig auch der ein oder andere BMW-, Audi- oder Jeep-Kunde beim Honda-Händler vorbeischauen.

Satz nach vorn

Beim Design hat der ab Januar erhältliche CR-V einen kraftvollen Satz nach vorn gemacht. Designelemente wie sie gerade bei der deutschen Konkurrenz etabliert sind, machen den CR-V zu einem gefährlichen Neuling. Das etwas schlacksige und hochbeinige Design der Vorgängermodelle gehört der Vergangenheit. Mit einer robust-kraftvollen Front, Offroad-Schürzen rundum und einer sehenswerten Seitenlinie wandelt man auf den Spuren des deutschen Klassenbestsellers BMW X3, der in diesem Herbst eine allzu zarte Modellpflege erfährt.

«SUV klassischer Prägung», erklärt Akio Fumiiri, Chef des Advanced Designstudio von Honda R&D in Deutschland, «sind mehr oder minder kantige Kästen, deren Formensprache sich noch immer an gusseisernen Offroadern orientiert. Aus unserer Sicht ist die Zeit reif für ein moderneres, frisches Design.» Das haben die Japaner eindrucksvoll umgesetzt und die Zeichen der Zeit in eine neue Form gegossen. Der Honda CR-V macht keinen Hehl aus seinem Ziel. Nicht nur in Deutschland will man der meistverkaufte SUV werden. Dazu waren im vergangenen Jahr rund 23.000 Fahrzeuge notwendig. «Mit seiner imposanten Frontpartie und den kräftigen Heckproportionen ist der neue CR-V eine stattliche Erscheinung,» so Fumiiri , «die sich durch Gestaltungselemente, wie die coupéhaft zulaufenden Seitenfenster, aber vom üblichen SUV-Design abhebt.»

Erwachsener geworden

Das Cockpit im Honda CR-V Foto: Werk

Obwohl die Abmessungen nahezu gleich geblieben sind, wirkt der CR-V deutlich erwachsener. Gerade die auf bis 18 Zoll gewachsenen Räder und die um drei Zentimeter verbreiterte Spur stehen dem Allradler gut. Die Heckpartie gewinnt nicht nur durch nach oben gezogenen Kunststoff-Rammschutz, sondern auch durch die maskulineren Leuchteneinheiten. Verschwunden ist erstmals das Ersatzrad, das bislang auf der Heckklappe untergebracht war. Im Innenraum findet man Cockpit, Verkleidungen und Sitze im bekannten Honda-Styling. Der Verstellbereich des Lenkrades ist dabei ebenso gewachsen wie Beinauflage und Seitenhalt der Frontstühle. Das Platzangebot bleibt in den bekannten Dimensionen. Die Rückbank lässt sich beim neuen Modell im Verhältnis 40:20:20 umklappen.

Die Automatik im Honda CR-V Foto: Werk

Die Sicherheitsausstattung des Honda CR-V präsentiert sich ebenfalls auf Oberklasseniveau. Front-, Seiten- und Kopfairbags sind ebenso wie ESP, ABS und Traktionskontrolle nur die Basis. Zudem gibt es aktive Kopfstützen vorn und ein Anhänger-Stabilisierungsprogramm. Zusätzlich wurde die maximale Anhängelast von 1,5 auf zwei Tonnen erhöht. Neu sind in dieser Klasse das Sicherheitssystem CMBS (Collision Mitigation Brake System), das ähnlich wie das PRE-SAFE-System von Mercedes für zusätzliche Sicherheit sorgt.

Schwache Aggregate

Das Heck des Honda Foto: Werk

Reduziert sich zum Beispiel der Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug drastisch, warnt das System den Fahrer akustisch und visuell. Falls dieser nicht reagiert und die Situation bedrohlich wird, strafft CMBS die vorderen Sicherheitsgurte und leitet selbsttätig eine starke Bremsung ein. Für Komfort und Sicherheit sorgen der radargestütze Abstandstempomat und die neuen Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenfunktion.

So sehr der Honda CR-V sich auch in Richtung Premium-SUV positioniert, so zurückhaltend bleiben die Aggregate. In Europa ist der Japaner mit dem bekannten 2,2 Liter großen Commonrail-Diesel zu bekommen, der 103 kW / 140 PS und 340 Nm maximales Drehmoment leistet. Der neue, zwei Liter große Benziner mit 110 kW / 150 PS und 190 Nm dürfte nur eine Nebenrolle spielen. Im Gegensatz zum Diesel ist er wahlweise nicht nur mit einem Sechsgang-Handschaltgetriebe, sondern auch einer fünfstufigen Automatik zu bekommen. Überarbeitet wurde ebenfalls der Dual-Pump-Allradanrieb, der zukünftig mehr Leistung an die Hinterachse übertragen kann.

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