Gefahr im Rückspiegel

BMW M3 GTS

Er sieht aus, als könnte er kein Wässerchen trüben. Doch der scharf gemachte BMW M3 GTS soll Tourenwagen auf den Rennstrecken dieser Welt ab kommender Saison das Fürchten lehren.

Von Stefan Grundhoff

Während Audi mit seinem R8 und Mercedes mit seinem SLS AMG den BMW-Verantwortlichen in Sachen Supersportwagen seit längerem eine schmerzhafte Nase drehen, wollen die Bayern sich nun doch wieder mehr in Richtung Motorsport orientieren. Scheinbar will man das Sportwagenfeld nicht kampflos der Konkurrenz aus Stuttgart und Ingolstadt überlassen. Weil ein Supersportler aus dem Hause BMW jedoch noch nicht einmal am Himmel schimmert, der neue Mercedes SLS AMG vor seinem Marktstart steht und der Audi R8 im Frühjahr sogar noch einen offenen Bruder bekommt, muss es der fahrdynamische Dauerbrenner BMW M3 richten.

Deutliche Modifikationen

Zum Frühjahr 2010 bringt BMW seine Sonderserie des BMW M3 GTS auf den Markt, der Porsche 911 GT3, Audi R8 LMS oder Maserati GranTurismo MC ein harter Gegner werden könnte. Optisch zeigt sich der Rennstrecken-M3 abgesehen von seinem GT-typisch gigantischen Heckflügel auf der Kofferraumhaube weitgehend unverändert. Jedoch gab es im Vergleich zur potenten Straßenversion deutliche Modifikationen.

Die Motorleistung des nun 4,4 Liter großen Achtzylinders stieg von 420 auf 450 PS. Dank verschiedener Leichtbaumaßnahmen reduzierte sich das Leergewicht des M3 GTS gleichzeitig auf unter 1,5 Tonnen. So wurde beim GTS ähnlich wie ehemals beim E 46 M3 CSL ein Dach aus leichtem Karbon verbaut. Statt der Fondsitze gibt es hinter der B-Säule einen verschraubten Überrollkäfig und Aufnahmen für Sechspunkt-Sicherheitsgurte. Weitere Gewichtseinsparungen bringen ein Endschalldämpfer aus Titan, der Verzicht auf Komfortausstattungen aller Art, Dämmmaterialien und besonders leichte Verkleidungen im Innenraum.

Doppelkupplung inklusive

Verstellbarer Heckflügel Foto: BMW

Das hoch drehende Achtzylinder-Triebwerk verfügt nach der Hubraumerweiterung nebst entsprechender Leistungssteigerung ebenso wie sein Serienbruder über ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Schaltstufen, die über Lenkradpedale zu bedienen sind.

Das Rennfahrwerk basiert auf der Vorder- und Hinterachskonstruktion des aktuellen BMW M3. Abweichend davon wurde der Hinterachsträger starr verschraubt. Ein Gewindefahrwerk mit in Zug- und Druckstufe getrennt voneinander einstellbaren Dämpfern soll dafür sorgen, dass die Anforderungen an die verschiedenen Rennstrecken standesgemäß erfüllt werden können. Eine Festsattelbremsanlage soll unter härtesten Beanspruchungen entsprechende Beschleunigungswerte garantieren. Je nach Rennstrecke können nicht nur das Fahrwerk, sondern auch der Heckflügel und die Luftleitelemente an der Front verstellt werden.

Ab 115.000 Euro

Auch die Fahrregelsysteme wurden dem veränderten Aufgabenfeld des Renn-M3 GTS angepasst. Damit die Leistung entsprechend auf die Straße kommt, ist der GTS auf 19 Zoll großen Mischreifen unterwegs. Ein fahrdynamisch eindrucksvolles Paket, das seinen Preis hat. Startet der Serien-M3 bei rund 66.000 Euro, so kostet der GTS mit 115.000 Euro fast das Doppelte. Doch an rennsportbegeisterten M3-Fans dürfte es für die Kleinserie wohl kaum mangeln.

Keine Beiträge vorhanden