Fünf Türen für den Range Rover Evoque

Premiere in Los Angeles

Der Dreitürer des Range Rover Evoque ist noch nicht auf dem Markt. Knapp zwei Monate nach der kleineren Version des „Baby-Range“ stellt der britische Hersteller den Fünftürer vor.

Von Astrid Gorgas

Nach dem Dreitürer-Debut des Range Rover Evoque auf dem Pariser Salon folgt nun auf der Los Angeles Auto Show (19. bis 28. November) der erste öffentliche Auftritt des Fünftürers. Der Evoque mit Fondtüren ist ein komfortabler familientauglicher Geländewagen, der im Spätsommer 2011 zum Einstiegspreis ab etwa 35.000 Euro auf den Markt kommt.

Auf 1600 Kilogramm abgespeckt

Bereits vor der ersten Probefahrt diskutierten die Experten, ob er nun eigentlich ein "echter" Range Rover sei oder als "weichgespültes" Crossover-SUV mit Frontantrieb im Basismodell typische Range-Rover-Kunden enttäuschen werde. Die meisten aber sind von der Erscheinung dieses "Baby"- oder "Bonsai"-Rover schlichtweg begeistert. Ein Neufahrzeug, das sich dieser Aufmerksamkeit schon im Vorfeld seines Markteintritts erfreut, muss eigentlich das erfolgversprechende gewisse Etwas haben.

Das Basismodell des Evoque soll durch seine konsequente Leichtbauweise, mit viel Karbon auf 1600 Kilogramm abgespeckt, sparsam mit circa fünf Liter Diesel auf 100 Kilometern durch die Lande fahren können. Sein CO2-Ausstoß wird mit 135 Gramm pro Kilometer angegeben. Beim stärksten Modell mit Allrad, dem 2,0 Si4 Benziner liegt die Emission bei 145 Gramm je Kilometer. Zudem wiegt die Allradversion 75 Kilogramm mehr.

Hybrid-Diesel ab 2013

Gedrungene Erscheinung Range Rover

Das neue Format im sportlich-eleganten Design, gepaart mit Sprit sparender Technik, spricht besonders jüngere Fahrer an, denen die jetzigen Modelle des Hauses entweder zu kastenförmig und wuchtig oder zu traditionell und konservativ sind. Dies dürfte auch die für 2013 geplante Hybrid-Diesel-Version gelten. Der Evoque ist mit 4,35 Metern Länge um 15 Zentimeter kürzer als der aktuelle Freelander und auch mit 1,54 Metern Höhe um 20 Zentimeter niedriger.

Sein unprätentiöses, aber edel wirkendes Design mit mutig und deutlich nach hinten abfallender Dachlinie hebt ihn aus der Masse der Fahrzeuge ab. Der Fünftürer besitzt die gleichen Maße wie das zweitürige Coupé, nur fällt die Dachlinie hinten nicht so steil ab und gewährt dadurch genügend Kopffreiheit für die Fondpassagiere.

Komfortabel ins Gelände

Der Innenraum ist auf elegant getrimmt Range Rover

Modelle mit emissions- und verbrauchsreduzierendem Zweiradantrieb machen rund 23 Prozent des gesamten SUV-Marktes in Europa aus. Ab der Markteinführung des Evoque wird sich der heute zum indischen Tata-Konzern gehörende britische Offroadspezialist Land Rover von diesem Marktsegment sicher seinen Teil erobern. Schließlich will man weiter kräftig wachsen, welches nur mit robusten Geländegängern aussichtslos wäre.

Der Trend geht zu bequemen Luxus-SUV. Einen entsprechenden Komfort bietet der fünftürige Evoque und trotzdem kann mit ihm Gelände abseits befestigter Straßen erobert werden. Zwar kommt er an die Offroad-Qualitäten eines ausgewachsenen Range Rovers nicht ran, aber mit einem größeren Rampen- und Böschungswinkeln als beim Freelander sowie dem optional erhältlichen "Terrain Response"-System für unterschiedliche Untergründe dürften Ausflüge in mittelschweres Gebiet kein Problem sein.

Leistungsstarke Motorenpalette

Hinzu kommt eine leistungsstarke Motorenpalette, die einen aufgeladenen 2,2-Liter-Vierzylinder-Dieselmotor mit wahlweise 140 kW/190 PS oder 110 kW/150 PS Leistung umfasst sowie einen neuen 177 kW/240 PS starken 2,0-Liter-Benziner, der mit Hilfe von Direkteinspritzung, Turboaufladung und doppelter variabler Ventilsteuerung eine beeindruckende Kraftentfaltung verspricht.

Zudem kann der Evoque mit Ausstattungselementen wie beispielsweise einem Einparkassistenten für automatisiertes Parallel-Einparken, einem Toter-Winkel-Überwachungssystem, einem "Surround"-Kamerasystem mit fünf Digitalkameras oder adaptiven Scheinwerfern mit automatischer Abblendfunktion verfeinert werden. Die bis zu 1445 Liter rundet die Leistung des Briten als elegantes und kompaktes Familienauto im Premium-SUV-Segment ab, das sich aufgrund der überschaubaren Konkurrenz tatsächlich neue Kundenkreise erschließen kann. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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