Fast and Furious

Nissan 370 Z Roadster

Porsche Boxster, BMW Z4 und Audi TT Roadster bekommen Konkurrenz aus Fernost. Nissan bringt 2010 die offene Version des 370 Z mit 336 PS und automatischem Stoffverdeck. In den USA startet der Wagen schon im kommenden Sommer.

Von Sebastian Viehmann

Reichlich Power, üppig ausgestattet und viel Nippon-Flair: Das Nissan 370 Z Coupé bietet eine Menge Sportwagen, und das für deutlich weniger Geld, als deutsche Premiummarken für vergleichbare Boliden verlangen. Nun rollt die offene Version des Z an, und sie ist die seltene Möglichkeit, einen offenen japanischen Hochleistungssportler zu fahren. Mazdas MX-5 bietet zwar auch viel Freude an der Kurvenjagd, leistet aber maximal 160 PS. Honda hat seinen S 2000 in die Wüste geschickt, und in Toyotas Produktpalette ist schon lange kein Platz mehr für schicke Freiluft-Flitzer.

331 PS unter der Haube

Unter der Haube des Z lauert ein 3,7 Liter großer V6-Motor mit 243 kW / 331 PS und einem maximalen Drehmoment von 366 Newtonmetern (Daten vom Coupé, beim Roadster gibt es bislang nur die Daten der US-Version). In Nordamerika, schon immer der wichtigste Markt für Nissans Z-Modelle, steht zudem eine ab Werk getunte Variante namens Nismo zur Verfügung. Die Leistung steigt auf 355 PS, das maximale Drehmoment auf 374 Newtonmeter bei 5.200 Umdrehungen. Zur Mehrleistung kommen größere Felgen, ein dickerer Frontstoßfänger mit integriertem Kinnspoiler, massivere Seitenschweller und ein großer Heckflügel - die Kino-Reihe „The Fast and the Furious“ mit ihren gedopten Reiskochern lässt grüßen.

Das Cockpit des Nissan 370Z Roadster Foto: Nissan

Wie das Coupé verfügt auch der Roadster über Hinterradantrieb, ein Lamellen-Sperrdifferenzial und mit Sechsgang-Handschaltung optional über ein System namens „Synchro Rev Control“, das man bereits im Coupé testen konnte. Der Nissan gibt dann beim Herunterschalten automatisch Zwischengas, um die Drehzahl optimal anzupassen. Das ist zu Beginn ungewohnt, bringt aber weniger Hektik in den Gangwechsel, so dass sich der Pilot mehr aufs Lenken und Bremsen konzentrieren kann. Alternativ verfügen Coupé und Roadster über eine neu entwickelte Siebengang-Automatik mit Schaltwippen am Lenkrad. Auch der Automat passt mit automatischem Zwischengas die Drehzahl an, um den Schaltvorgang zu optimieren.

Stoffverdeck bleibt

Den Trend zum Hardtop-Roadster, dem zuletzt selbst der Z4 erlag, macht Nissan nicht mit. Der 370 Z Roadster hat ein elektrohydraulisches Stoffverdeck, das den geschlossenen Wagen nach einem 20-sekündigen Striptease zum Sonnenanbeter macht. Das gläserne Rückfenster ist beheizbar, und zwischen den Überrollbügeln soll ein Plexiglas-Windschott Luftverwirbelungen im Zaum halten. Auch die beiden wulstförmigen Höcker am Übergang zur Kofferraumklappe sollen den Fahrtwind in geordnete Bahnen nach hinten lenken, um die Frisuren der Passagiere zu schonen. Das Verdeck bedient man mit einem Schalter an der Mittelkonsole, je nach Ausstattung kann man es auch mit einer Drucktaste am äußeren Türgriff aktivieren.

Der Nissan 370Z Roadster Foto: Nissan

In Nordamerika steht der offene Z im Spätsommer in den Startlöchern, die Europäer müssen sich noch bis 2010 gedulden. Zu den Preisen hat Nissan noch keine Angaben gemacht. Das Coupé ist ab 38.690 Euro zu haben. Der Roadster dürfte etwas teurer werden, aber wahrscheinlich deutlich günstiger als ein Porsche Boxster S (310 PS, 55.781 Euro), BMW Z4 sDrive35i (306 PS / 47.450 Euro) oder Audi TT RS Roadster (340 PS, 58.650 Euro).

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