Der chinesische Hersteller Brilliance hat eine enge Zusammenarbeit mit dem ADAC angekündigt. ADAC-Sprecher Maximilian Maurer wunderte sich im Gespräch mit der Autogazette, dass die Chinesen das Thema Sicherheit vernachlässigt haben.
Der ADAC hat eine Zusammenarbeit mit dem chinesischen Autohersteller Brilliance dementiert. «Eine sofortige enge Zusammenarbeit - wie Brilliance in einer Pressemitteilung angekündigt hat - kann ich nicht bestätigen», sagte ADAC-Sprecher Maximilian Maurer der Autogazette. Am Donnerstag hatte der Verkehrsclub die katastrophalen Crashtest-Ergebnisse des Brilliance BS6 veröffentlicht. Mit gerade Mal einem Stern war die Limousine aus China glatt durchgefallen.
Möglichkeit zur Zusammenarbeit besteht
Wichtig ist für Maurer klarzustellen, dass der Test keine Auftragsarbeit des Importeurs war, «sondern ein Verbraucherschutztest». Am Montag habe der ADAC den Hersteller zum Gespräch geladen und die Ergebnisse vorab präsentiert. Ein Angebot zur Zusammenarbeit habe es nicht gegeben, wie die für Brilliance arbeitende Agentur Ad Hoc in der Pressemitteilung angeführt hatte. Die Agentur konnte sich auf Anfrage nicht zur Sachlage äußern. «Wir müssen das so unkommentiert stehen lassen», sagte eine Ad Hoc-Sprecherin der Autogazette.
«Natürlich besteht die Möglichkeit einer Zusammenarbeit wie mit anderen Herstellern auch», so Maurer. Der Pressesprecher wunderte sich aber, dass die Limousine gerade im Hinblick auf den vor zwei Jahren grandios gescheiterten Crashtest des Landwind, der laut Maurer «keinen Stern verdient hatte», nicht mehr geleistet habe.
Niveau der siebziger Jahre
Auch wenn es vor 30 Jahren noch keine wissenschaftlich profunden Crashtests gegeben habe, sei der Standard des Brilliance BS6 auf dem Niveau der siebziger Jahre, wundert sich Maurer. Obwohl der Offroader Landwind und die Limousine unterschiedliche Fahrzeugkonzepte aufweisen, «sollte man sich heute doch Gedanken um die Sicherheitsfragen machen, wenn man den europäischen Markt erobern möchte.» (AG)