Bernhard verspricht schärfstes Auto von VW

Volkswagen setzt seine Modelloffensive fort. 35 Jahre nach der Weltpremiere des Scirocco wird der Autohersteller aus Wolfsburg 2008 das Kultauto wieder aufleben lassen.

Von Thomas Flehmer

Der Scirocco kehrt zurück. Unter dem Namen «Iroc» hat Volkswagen nun eine Konzeptstudie entwickelt, die ab Sommer 2008 die Verkaufserfolge des vor 33 Jahren eingeführten Kultautos wiederholen soll. «Wir haben versucht, das Lebensgefühl von damals in die heutige Zeit zu transportieren», sagte VW-Markenvorstand Wolfgang Bernhard bei der Weltpremiere im Hangar 2 des Flughafen Tempelhofs in Berlin. «Es ist das schärfste Auto, das VW je gebaut», so Bernhard vor rund 1300 Gästen weiter.

Mehr Sportwagen als Coupé

Und der erste Eindruck der Studie, die in zwei Jahren unter dem alten Namen Scirocco auf den Markt kommen wird, unterstreicht die Worte des Top-Managers. Der überdimensionale Kühlergrill mit den schmalen Scheinwerfern sprüht nur so von Dynamik. Die Seitenlinie, die man laut Bernhard «sonst nur bei klassischen italienischen Sportwagen sieht», mit seinem sehr langen Dach, welches auf breiten Radkästen basiert, vermittelt Sportlichkeit.

Und daran hat sich VW orientiert. Anders als der Scirocco soll der Iroc mehr Sportwagen als Coupé sein. Ein optisch angedeuteter Heckdiffusor sowie zwei trapezförmige Endrohre strahlen Kraft und Dynamik aus.

Viperngrüne Hommage

Modernes Innenleben Foto: dpa

Unterstrichen wird der Anspruch durch die Farbe, die VW viperngrün genannt hat. Dieser Farbton ist eine Hommage an den ersten Scirocco, der ab 1976 - drei Jahre nach seiner Weltpremiere als Studie auf dem Genfer Autosalon - ebenfalls diesen Farbton erhielt. Das «giftige» Grün bildet im Zusammenspiel mit dem dunklen Karbon und des ebenfalls dunkel getönten Glases des Panoramadachs eine perfekte Symbiose, die sich im Innenraum fortsetzt. «Er strahlt Freude und Kraft aus. Ein cooles, mutiges Aussehen, ein richtig scharfes Teil», so Bernhard.

Im Innern der 2+2-Sitzers setzt sich der grün-dunkle Trend fort. Die Schalensitze in grünem und schwarzen Leder und Fünfpunktgurten werden aber von den beiden großen runden Bedienelementen übertrumpft. Sie sind der Hingucker, wenn die Tür sich öffnet. Allerdings - und es scheint die fast schon VW-typisch Verspätung zu sein - haben die Mitbewerber solche noch futuristisch anmutenden Innenräume schon lange vorher konzipiert.

Sportlich und alltagstauglich

Moderner Twincharger als Antreiber Foto: Werk

Um so moderner wird der Iroc von einem TSI-Motor mit dem intern genannten «Twincharger», einer Kombination von Kompressor und Turbolader, angetrieben. 150 kW/210 PS kommen in der Studie zum Einsatz. Allerdings wird es in den Serienmodellen, die in Portugal gebaut werden, wohl auch schon kleinere Antriebsaggregate ab 150 PS geben.

Trotz aller Sportlichkeit hat VW den «Iroc» mit 300 Litern Kofferraumvolumen ausgestattet, die durch Umlegen der Fondsitze weiter vergrößert werden kann. Führungsschienen auf dem Ladeboden weisen auf ein multifunktionales Transportsicherungssystem hin. «Der Scirocco von heute muss alltagstauglich sein», sagt Bernhard.

Zurück zur Tradition

Heckdiffusor nur angedeutet Foto: Werk

Und er muss bezahlbar bleiben. Bernhard kündigte an, dass sich Volkswagen wieder mehr auf die breiten Schichten konzentrieren werde. «Die Idee des Iroc war deshalb auch die eines erschwinglichen Sportwagens.» Die im Februar mit dem Geländewagen Tiguan gestartete Modelloffensive mit 20 Neuvorstellungen in den kommenden fünf Jahren soll den Hersteller wieder den traditionellen Käuferschichten entgegenbringen.

«Der Iroc ist ein weiterer Schritt dieser Offensive», so Bernhard. Beim Preis aber hielt sich der Markenvorstand zurück - zuviel Offensive sollte es dann doch nicht sein.

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