Audi A7: Auf dem Weg zum Full House

Weltpremiere in München

Es ist soweit: Audi hat die nächste Lücke in seinem Produktportfolio geschlossen. Im Herbst kommt das Luxuscoupé A7 auf den Markt

Im Herbst rollt das neue fünftürige Luxus-Coupé Audi A7 Sportback auf den Markt. Dann wird es langsam eng auf den Höfen der Audi-Händler, denn die recht schmale Lücke zwischen den eher klassischen Modellen A6 und A8 ist damit besetzt. Der einzige freie Platz in der Modell-Riege bleibt der Neuauflage des Audi A2 noch vorbehalten. Dann ist endgültig Full House in Ingolstadt.

Schöner Lückenfüller

Doch auch wenn der neue mindestens 51.650 Euro teure A7 Sportback ein Auto ist, auf das die Welt nicht unbedingt gewartet hat, so ist er dennoch ein Fahrzeug, das die (Auto-)Welt schöner macht. Von Anfang an hatte das große coupéhafte Fahrzeug mit vier Türen und einer großen Kofferraumklappe die Mission, Schönheit mit Alltag zu verbinden. Und das ist dem fast fünf Meter langen Bajuwaren auch gelungen: Durch die lange Frontpartie mit dem markentypischen Single-Frame-Kühlergrill und das in einem gespannten Bogen bfallende Heck wirkt die kraftvoll modellierte Karosserie trotz ihrer unsportlichen Ausmaße durchaus dynamisch.

Seine praktische Seite verdankt der große Bruder des A5 Sportback seinem Radstand von 2,91 Metern, durch den vier Erwachsene auf vier Einzelsitzen bequem Platz nehmen können. Die Aktenkoffer oder Golfbags finden im großen und vor allem tiefen Kofferraum genügend Raum.

Asse im Ärmel

Audi dpa

Aber nicht nur optisch lockt der neue Trumpf der Marke mit den vier Ringen die Kundschaft. Der A7 Sportback hat auch technisch einige Asse im Ärmel: Neu ist zum Beispiel das Head-up-Display, das auf Wunsch die Geschwindigkeit oder andere wichtige Daten auf die Frontscheibe und damit ins Blickfeld des Fahrers projiziert. Der neue Abstandsregeltempomat steht und für alle Geschwindigkeiten zur Verfügung, das heißt, er regelt sowohl den Stop-and-Go-Verkehr in der Großstadt als auch den Langstreckenlauf auf der Autobahn. Weitere Highlights der umfangreichen Ausstattungsliste sind die Komfortsitze mit Massagefunktion, eine Luftfederung, Voll-LED-Scheinwerfer und das aus dem A8 bekannte Navigationssystem MMI touch mit Handschriftenerkennung.

Doch trotz des ganzen Luxus bleibt der A7 Sportback auf dem Boden der Tatsachen und rollt zumindest anfangs ausschließlich mit V6-Motoren daher, jeweils zwei Benziner und Diesel mit einem Leistungsspektrum von 150 kW/204 PS bis 220 kW/300 PS. Die beiden stärkeren Triebwerke sind serienmäßig an den Allradantrieb Quattro sowie an das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe S-tronic gekoppelt.

Stufenlose Automatik

Das Heck des Audi A7
Das Heck des Audi A7 Audi

Bei den beiden schwächeren Antrieben wird die Kraft von einer stufenlosen Automatik mit acht programmierte Gängen ausschließlich an die Vorderräder geschickt. Für Vorzeige-CO2-Werte sorgen ein Start-Stopp-System, Bremskraftrückgewinnung und eine vergleichsweise leichte Karosserie, die zu mehr als 20 Prozent aus Aluminium besteht. Damit schafft es der Einstiegsdiesel auf einen theoretischen Verbrauch von 5,3 Liter je 100 Kilometer. Doch die V6-Motoren sind nur der Anfang. Wer sich noch etwas geduldet, kann auch eine S-Version mit V8-Motor erwerben. Und wer weiß, vielleicht legt Audi sogar noch einen drauf und offeriert einen RS7.

Während ein Autokäufer früher zwischen einer Limousine, einem Kombi und einem Sportwagen wählen konnte, wird das Angebot heutzutage zunehmend bunter. Früher ein Unding: ein sportliches Coupé mit vier Sitzplätzen, Fondtüren und einem großen Kofferraum. Heute kein Problem, wenn man den Porsche Panamera, Mercedes CLS, Jaguar XF oder aber den neuen Audi A7 Sportback betrachtet. Die Kundschaft freut sich über die wachsende Auswahl bei den luxuriösen Business-Karossen mit viel Sport im Kleid. (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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