Start in die neue Motorrad-Saison

Fahrer und Ausrüstung vorbereiten

Start in die neue Motorrad-Saison
Ein Fahrsicherheitstraining wird zum Saisonstart empfohlen © ADAC

Die ersten Motorradfahrer haben die zarten Sonnenstrahlen ausgenutzt und sich bereits wieder auf die Straße gewagt. Wer sich und seine Fahrerausrüstung gut auf die Motorrad-Saison vorbereitet, fährt entspannter und sicherer.

Nach einem langen und harten Winter sehnen die Motorradfahrer die ersten wärmenden Sonnenstrahlen herbei. Denn dann lässt es sich wieder ausgiebig dem Zweiradhobby frönen. Doch auch wenn die Maschine ausgemottet und technisch wieder top in Schuss gebracht ist, ist es mit den Vorbereitungen auf die Biker-Saison noch nicht vorbei. Denn auch der Fahrer und sein Equipment gehören vorbereitet.

Empfohlenes Sicherheitstraining

Laut dem ADAC sind Reaktions- und Wahrnehmungsvermögen zu Beginn des Jahres noch nicht so stark ausgeprägt wie während der Saison. Deshalb heißt es: zunächst gemächlich angehen lassen. Gerade diejenigen Motorradfahrer, die ohnehin selten fahren, müssen sich zunächst wieder an die Maschine, die Fahrphysik und das Fahren "open air" gewöhnen. Rücksichtsvolle und vorausschauende Fahrweise ist immer angesagt, denn ein Motorrad hat keine Knautschzonen. Und auch die Autofahrer müssen sich erst wieder an die Biker gewöhnen, werden doch häufig deren Beschleunigungs- und Bremspotenzial unterschätzt.

Zu Beginn der Saison ist die Teilnahme an einem Sicherheitstraining sehr empfehlenswert: Kontrollierte Vollbremsungen, Ausweichen, Langsamfahren, die ideale Fahrlinie finden, Kurvenfahren, Blickführung und vieles mehr, was den Biker zu Sicherheit verhilft, sind dabei zu üben. Mehr noch: Viele Assekuranzen gewähren Rabatte bei den Beiträgen, wenn der Versicherungsnehmer ein Zertifikat über ein absolviertes Sicherheitstraining vorweisen kann. Ein heißer Tipp ist die Broschüre "Motorradtraining Termine 2011" des Instituts für Zweiradsicherheit (ifz), in der auf zahllose bundesweite Termine aller möglichen Varianten von Trainings hingewiesen wird. Das Werk steht unter www.ifz.de zum Download bereit oder kann auf der Webseite als Printausgabe gegen Ersatz von Porto- und Verpackungskosten bestellt werden.

Kleidung vor dem Start reinigen

Großes Augenmerk muss zu Beginn der Saison auch der Ausrüstung gelten. Sitzt die Sicherheitskleidung noch richtig? Denn die Weihnachtsplätzchen könnten dazu beigetragen haben, dass die Ausrüstung ein wenig spannt. Moderne Jacken und Hosen verfügen über vielerlei Einstellmöglichkeiten. Gerade im Bereich der Protektoren ist einwandfreier Sitz unabdingbar, denn die schützenden Teile dürfen sich bei einem Sturz nicht verschieben.

Wer die Kleidung im Herbst einfach im Schrank verstaut hat, sollte sie zum Start einmal reinigen. Denn neben Insekten und Staub haben Jacke und Co. im Laufe des Jahres viel Dieselruß zu schlucken. Das macht sie nicht nur unansehnlich, die Farben und Reflexstreifen und -paspeln könnten einen Grauschleier bekommen haben, was die Sichtbarkeit etwas einschränkt.

Membran-Kleidung nur kurz anschleudern

Textilkleidung mit atmungsaktiver und wasserdichter Klimamembran a la Gore-Tex, Sympatex et cetera sollte in regelmäßigen Abständen gewaschen werden, da Staub und Ruß Obermaterial und Membran ihre Atmungsaktivität rauben. Dazu einfach Protektoren entnehmen und mit wenig Feinwaschmittel bei 30 Grad in die Waschmaschine geben. Nicht vergessen, die Klettverschlüsse zu schließen, denn die können das Obermaterial arg malträtieren.

Achtung: Membranbekleidung darf nicht geschleudert werden, da die Verschweißung an den Nahtstellen der Membran darunter leiden könnte. Undichtigkeiten bei Regen wären die Folge. Kurzes Anschleudern, um die gröbsten Wassermassen loszuwerden ist aber unbedenklich. Nach dem Trocknen bietet es sich an, die Textilkleidung mit dem Bügeleisen auf niedrigster Stufe zu behandeln, denn das reaktiviert die Imprägnierung des Obermaterials. Bei jedem dritten Waschen sollte mit einem für Membranbekleidung geeigneten Spray nachimprägniert werden. So saugt sich das Obermaterial nicht voll, denn das hätte die Auskühlung des Fahrerkörpers durch den Fahrtwind zur Folge.

Visier vorsichtig reinigen

Lederbekleidung und -stiefel können mit Lederseife gereinigt werden, danach macht dünn aufgetragenes, hochwertiges Lederfett das Material wieder geschmeidig. Bei Lederbekleidung, die mit einer Membran ausgerüstet ist, darf jedoch ausschließlich für solche Bekleidung geeignetes Imprägnier- und Pflegespray zum Einsatz kommen. Gleiches gilt für die Handschuhe. Wer seine Greifer häufig in den Helm stopft, sollte hier von Lederfett ohnehin besser absehen.

Stichwort Helm: Hier gilt die Kontrolle zunächst dem Visier. Weist es verkratzte oder blinde Stellen auf, so ist Ersatz fällig. Für eine Reinigung des Visiers dürfen keine scharfen und spitzen Gegenstände verwendet werden. Ein nasser weicher Lappen und einige Tropfen Spülmittel erledigen den Job ohnehin besser. Innen sollte nur mit einem feuchten Lappen gearbeitet werden, denn die meisten Visiere sind mit einer beschlaghemmenden Beschichtung versehen oder weisen gar ein Doppelvisier auf. Die Reinigung der Innenausstattung in regelmäßigem Turnus beugt Gerüchen vor. Viele Helme gibt es mit herausnehm- und waschbarer Innenausstattung. Ist dies nicht der Fall, so kann die "Mütze" innen mit Helmpolsterreiniger behandelt und mit einem Tuch ausgerieben werden.

Wenn Mensch und Ausrüstung gut vorbereitet sind, steht einer vergnüglichen und sicheren Saison nichts mehr im Weg. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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