Ratlosigkeit nach Unfall

Helm abnehmen oder nicht?

Nach einem Motorradunfall macht sich bei Helfern oft Ratlosigkeit breit. Dabei muss nur beachtet werden, ob der Fahrer bewusstlos ist oder nicht, alles andere nimmt dann seinen Lauf.

Bei Unfällen von Motorradfahrern herrscht oftmals Ratlosigkeit: Darf oder muss gar der Helm abgezogen werden? Oder ist eine Abnahme absolut tabu? Bevor die Reisewelle von Auto- und Motorradfahrern in den Urlaub startet, hier eine kleine Übersicht über richtiges Verhalten im Ernstfall.

Helm weitläufig abnehmen

Ist der Biker bewusstlos, muss der Helm auf jeden Fall abgenommen werden. Laut ADAC besteht ansonsten die Gefahr, dass der Verletzte an seinem Erbrochenen erstickt, an einem Herz-Kreislauf-Stillstand stirbt oder aufgrund Sauerstoffmangels irreparable Gehirnschäden erleidet. Aber Vorsicht, da sonst die Halswirbelsäule des Motorradfahrers verletzt werden kann. Aber das Verletzungsrisiko ist weitaus geringer als das durch Nicht-Abnahme, zumal der Verunglückte nur ohne Helm beatmet und in die stabile Seitenlage gebracht werden kann.

Bei Motorradfahrern mit vollen Bewusstsein ist der Helm nur bei ausdrücklichem Wunsch abzuziehen. Der Helm wird idealerweise zu zweit abgenommen. Einer stabilisiert mit beiden Händen den Hals, während der andere das Visier hoch klappt, eine gegebenenfalls vorhandene Brille entfernt und den Kinnriemen öffnet. Danach schiebt er seitlich die Hände unter die Kopfschale und zieht vorsichtig den Helm ab.

Nach Helmabnahme Notarzt rufen

Allein am Unfallort kniet man sich ans Kopfende und zieht den Helm so weit ab, dass er mit einer Hand den Hinterkopf stützen kann, ehe er ihn vollends entfernt. Neben der Helmabnahme ist vor allem die Alarmierung des Notarztes notwendig. Die Mediziner erteilen auch telefonisch Ratschläge, ob und wie ein Helm abzunehmen ist. Außerdem sollte die Unfallstelle entsprechend gesichert werden, um den nachfolgenden Verkehr auf die Gefahr aufmerksam zu machen. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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