MV Agusta F3 675: MotoGP-Feeling inklusive

Marktstart im Januar

MV Agusta F3 675: MotoGP-Feeling inklusive
Die MV Agusta F3 675 rollt im Januar zu den Händlern. © MV Agusta

Im Januar ist es so weit. Dann rollt die neue MV Agusta F3 675 zu den Händlern. Das Motorrad hat einiges zu bieten, allerdings auch zu einem saftigen Preis.

In Zurückhaltung übt sich der Motorradhersteller MV Agusta nicht. Vor dem Start der F3 675 wird die neue Maschine als das Maß der Dinge sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstrecke angepriesen. Ab Dezember wird die Agusta zunächst in der Oro-Ausführung und ab Januar 2012 dann in der Standard-Version angeboten. Der Preis der neuen Maschine hat es in sich – sie kostet mindestens 12.000 Euro. Doch wenn ein Bike schon die Technik-Details von Moto-GP-Maschinen aufweist, wenig Gewicht auf die Waage bringt, dann hat das eben seinen Preis.

Dreizylinder in MV Agusta mit 128 PS

Für Vortrieb sorgt in der MV Agusta ein Dreizylinder-Reihenmotor, der sehr kompakt gehalten ist. Mit 79 Millimetern Hub und nur 45,9 Millimetern Bohrung ist er extrem überquadratisch ausgelegt und kann bis 15.000 U/min drehen. Die Höchstleistung von 94 kW/128 PS liegt bei 14.400 Umdrehungen in der Minute an, das maximale Drehmoment von 71 Nm wird bei 10.600 Touren erreicht. Die gegenläufig rotierende Kurbelwelle ist einzigartig im Serien-Motorradbau. Ein- und Auslassventile aus Titan sind weitere Spezialitäten, ebenso die innerhalb des Kurbelgehäuses untergebrachten Pumpen für Wasser- und Ölkreisläufe.

Die elektronische Kraftstoffeinspritzung erfolgt mit je zwei Einspritzdüsen pro Zylinder, Gas gegeben wird by-wire. Das MVICS-System kommt bei der F3 675 zum ersten Serieneinsatz: Vier Fahrdynamik-Programme sind vorwählbar, ein weiteres frei programmierbar. Damit lässt sich die gewünschte Kombination aus Leistungsabgabe und Traktionskontrolle einstellen. Zusätzlich ist die Traktionskontrolle in acht verschiedenen Stufen variabel, sie wird über einen Schalter am linken Lenkergriff eingestellt.

Wem das nicht reicht, kann über zusätzlich erhältliche Teile nachbessern: beispielsweise einen Neigungssensor, der mit dem Traktionssystem und dem Motor-Steuergerät für optimale Sicherheit und beste Beschleunigung in allen Fahrsituationen sorgen soll. Oder: Ein Launch Control-System für maximale Beschleunigungswerte sowie ein System gegen Wheelies. Darüber hinaus bietet MV Agusta ein "EAS" (electronically assisted shift) an, ein System, mit dem ohne Kupplungsbetätigung oder Gaswegnahme blitzschnell die Gänge geschaltet werden können.

Radstand beträgt 1,38 Meter

Das ganze High-Tech-Programm des Motors ist verpackt in einem Rahmen aus Stahlrohren und Aluminium-Platten. Der Radstand beträgt 1 380 Millimeter, die Gesamtlänge 2 060 Millimeter, die Sitzhöhe 805 Millimeter. Vorne arbeitet eine voll einstellbare Marzocchi-Gabel mit 43 Millimetern Standrohrdurchmesser und 125 Millimetern Arbeitsweg, die lange Einarmschwinge aus Aluminium stützt sich an einem Sachs-Federbein ab. Vierkolben-Radial-Bremssättel von Brembo und 320 Millimeter große Scheiben vorn sowie eine 220 Millimeter große Scheibe mit Zweikolben-Sattel am Hinterrad sichern eine angemessene Verzögerung. Die leichten Räder sorgen für niedrige ungefederte Massen. Zusammen mit dem kurzen Nachlauf von nur 99 Millimetern soll das für ein überragendes Handling sorgen.

Das Leergewicht wird mit 173 Kilogramm angegeben. Die Tankkapazität beträgt 16 Liter, fünf Liter sind davon Reserve. Die Höchstgeschwindigkeit soll 260 km/h betragen. Verbrauchswerte und Zeiten für Beschleunigung und Durchzugsvermögen liegen noch nicht vor. (mid)

Vorheriger ArtikelSondermodell vom Renault Megane Grandtour
Nächster ArtikelPeugeot senkt Einstiegspreise beim 5008
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden