Motorradmarkt bleibt im Minus

BMW R 1200 GS bleibt Bestseller

Motorradmarkt bleibt im Minus
Die BMW S 1000 RR © BMW

Trotz des sommerlichen Wetter bleibt der Absatz auf dem Motorradmarkt weiter rückläufig. Einzig BMW schlägt sich recht positiv.

Während die Nachfrage nach Wohnmobilen in der Sommerzeit gestiegen ist, bleibt der Absatz von Motorrädern und Rollern weiter im Minus. Zwar hat sich mit insgesamt 91.417 neu angemeldeten motorisierten Zweirädern im bisherigen Jahresverlauf das Minus kontinuierlich verringert,liegt aber mit 10,40 Prozent immer noch deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Roller mit herben Verlusten

Vor einem Monat waren es noch mehr als elf Prozent Differenz. Bei den Motorrädern ist der Verlust erneut nicht ganz so groß wie bei den Rollern. Während die klassischen Bikes ein Minus von 7,45 Prozent verzeichnen, beträgt der Rückgang bei den Scootern 22,8 Prozent. Ähnlich verhält es sich bei den Leichtkrafträdern und den Leichtkraftrollern: Hier steht ein Minus von 7,62 Prozent bei den kleinen Bikes einem Verlust von 17,37 Prozent bei den kleinen Scootern gegenüber. Bislang wurde vermutet, dass die Kaufunlust teilweise auf das lange Zeit nicht Motorrad-freundliche Wetter zurückzuführen ist.

Doch das kann nicht länger ein Grund sein, weil bereits im Juni Tourenwetter in Deutschland herrschte. Wahrscheinlich wiegt die letztjährigen Abwrackprämie immer noch schwer. Sie hat dafür gesorgt, dass viele Motorradfahrer sich zunächst einen neuen Pkw zugelegt haben und nun kein Geld für ein neues Bike haben. Zudem sind nicht nur die Anschaffungspreise ein Hindernis, sondern auch die Kosten für einen Führerschein. Die Zahlen der Fahrprüfungen der Klasse A sind seit Jahren rückläufig.

BMW leicht im Plus

Dennoch kann BMW von Januar bis Juni 2010 ein Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum für sich verzeichnen. Mit 12 616 verkauften Einheiten, einem Zuwachs von 15,97 Prozent, bildet der deutsche Hersteller die Spitze der Rangliste. Auf Platz zwei landet erneut Honda trotz eines Minus von 20,83 Prozent und 7 343 veräußerten Bikes. Kawasaki hat Yamaha von Rang drei verdrängt, und das mit einem Verlust von 8,50 Prozent sowie 6 425 Neuanmeldungen.

Weiterhin unangefochten führt die BMW R 1200 GS mit 3 873 Einheiten die Riege der meistverkauften Motorradmodelle an. Auf dem zweiten Platz folgt - ebenfalls gleichgeblieben - die Honda CBF 600 S, die bislang 1661 Mal verkauft wurde. Auch Rang drei bleibt weiterhin mit der Kawasaki ER-6n besetzt, von ihr wurden in den ersten sechs Monaten 1 511 Einheiten angemeldet. Bei den Kraftrollern führt nach Angaben des Industrieverbands Motorrad (IVM) immer noch - und damit seit Jahresbeginn durchgehend - Piaggio mit 1 006 verkauften MP3-400 das Feld an.

Der Hersteller belegt zudem weiterhin Rang zwei mit 937 angemeldeten Vespa GTS-300 Super. Den dritten Platz hat der Hersteller mit 328 Einheiten der Vespa GTS 250 zurückerobert. Im Vormonat hatte noch Kwang Yang den Platz mit dem Modell Downtown 300 inne. (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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