F 800 GS: Kleine Reise-Enduro von BMW

BMW hat auf der Motorradmesse in Mailand gleich fünf neue Modelle vorgestellt. Darunter befindet sich auch die Reise-Enduro F 800 GS.

Der bayerische Motorradhersteller BMW hat auf der Mailänder Motorradmesse EICMA gleich mit fünf Weltneuheiten für Aufsehen gesorgt. Mit der F 800 GS runden die Münchner nun ihre Angebotspalette in der erst im Frühjahr des vergangenen Jahres eingeführten F-Baureihe mit Parallel-Twin und 800 ccm-Hubraum ab.

85 PS-Motor aus F 800 S

Als Antrieb kommt in der F 800 GS der bereits aus der F 800 S und der F 800 ST bekannte Parallel-Twin mit 63 kW/85 PS zum Einsatz. Das maximale Drehmoment des Zweizylinders liegt bei 83 Nm. «Für den Einsatz in der F 800 GS haben wir den Motor sichtbar modifiziert. Die Zylinder sind jetzt nicht nur um acht Grad nach vorn geneigt. Dazu wurde das Motorgehäuse neu konstruiert», sagte Peter Müller, Leiter Entwicklung und Baureihen bei BMW Motorrad. Wie Müller hinzufügte, lassen sich durch die veränderte Motor-Geometrie lange Federwege, ein moderater Radstand und eine sehr gute Gewichtsverteilung darstellen.

Die F 800 GS mit Koffern Foto: BMW

Die F 800 GS verfügt über einen Gitterrohrrahmen aus Stahl, der einen Lenkeinschlag von 42 Grad ermöglicht, eine Upside-down-Gabel mit 230 Millimeter Federweg, eine stabile Zweiarmschwinge aus Aluminium mit wegabhängig gedämpftem Federbein und 215 Millimeter Federweg sowie Drahtspeichenräder. Es kommen Enduro-Reifen zum Einsatz. Vorn ist ein 21 Zoll-Rad mit den Dimensionen 90/90-21 aufgezogen, hinten liegen die Maße bei 150/70-17. Laut BMW soll sich der flüssigkeitsgekühlte Vierventil-Zweizylinder durch sein spontanes Ansprechverhalten und seine Durchzugsstärke auszeichnen. Vollgetankt wiegt die F 800 GS nur 207 Kilo.

Neue F 650 GS

BMW F 650 GS Foto: BMW

Eine Premiere feierte in Mailand auch die F 650 GS, die kleinere Schwester der F 800 GS. Sie ist ebenfalls mit einem Reihenzweizylinder-Motor ausgerüstet ist. Der Unterschied zur F 800 GS liegt in der niedrigeren Sitzhöhe, einem geringeren Gewicht und einer reduzierten Motorleistung. Trotz der Bezeichnung verfügt die 650er ebenfalls über den gleichen 800 ccm großen Reihenzweizylinder-Motor wie die F 800 GS. Allerdings liegt hier die Motorleistung bei 71 statt 85 PS. Im Vergleich zum Vorgängermodell verfügt die neue F 650 GS jedoch über ein Leistungsplus von mehr als 20 PS. Das maximale Drehmoment der F 650 GS beträgt 75 Nm, die bei 4500 U/min. anliegen. Für Führerscheinneulinge wird eine 25 kW/34 PS-Version angeboten.

Reinrassige Enduro

BMW G 450 X Foto: BMW

Zu den Höhepunkten der fünf Neuheiten gehört neben der F 800 GS ohne Frage auch die G 450 X, eine reinrassige Enduro. Konzipiert worden ist dieses Bike für den Enduro-Sport und «die anspruchsvollsten Wettkämpfe der Welt», wie es vollmundig in der Pressemitteilung von BMW heißt. Das Motorrad verfügt über eine Benzineinspritzung und einen Drei-Wege-Katalysator und entspricht der Euro-3-Norm. Ein Aspekt, den BMW besonders hervorhebt. Denn durch die Erfüllung der Emissionsbestimmungen erhoffen sich die Münchner eine stärkere Akzeptanz des Enduro-Sports.

An den Start gehen wird die G 450 X mit einem modernen Einzylindermotor. In der serienmäßigen Straßenversion verfügt der Motor über 40 PS. Mittels eines Kodiersteckers kann die Motorabstimmung auf den Renneinsatz umgeschaltet werden, so dass dann mehr als 50 PS zur Verfügung stehen. Gefertigt wird der Motor bei der Firma Kymco in Taiwan, montiert wird die Maschine im BMW-Motorradwerk in Berlin.

Mehr Leistung für R 1200 GS

Die neue BMW R 1200 GS Foto: BMW

Zum neuen Modelljahr hat BMW auch seinen Bestseller einer weiterentwicklung unterzogen. Die Reise-Enduro R 1200 GS erhält für das kommende Jahr den stärkeren Boxermotor aus der R 1200 R. Damit ist R 1200 GS nunmehr mit 77 kW/105 PS unterwegs. Das ist eine Leistungssteigerung von fünf Prozent zum Vorgängermodell. Zukünftig verfügt die R 1200 GS damit über ein auf 8000 U/min. gesteigertes Drehzahlband und eine überarbeitete Getriebeübersetzung. Im Vergleich zum Vorgängermodell soll die neue GS sich im oberen Drehzahlbereich noch dynamischer und spurtstärker bewegen lassen.

Ab dem neuen Modelljahr wird für die R 1200 GS auch die elektronische Fahrwerkseinstellung ESA angeboten. Darüber hinaus wurden an der GS auch optische Verändeurngen durchgeführt. So gibt es im vorderen Bereich des Kraftstofftanks neue Blenden aus Edelstahl. Zudem wurde auch der obere Teil des vorderen Kotflügels neu gestylt.

105 PS auch für Adventure

Die facegeliftete BMW R 1200 GS Adventure Foto: BMW

Wie die R 1200 GS wird auch die R 1200 GS Adventure ab dem neuen Modelljahr über den neuen, leistungsstärkeren Motor mit 105 PS verfügen. Zugleich kann der Kunde das im Enduro-Segment einzigartige ESA bestellen.

Das Getriebe der Adventure wurde ebenfalls einer Überarbeitung unterzogen und vertraut wie die die Basisversion R 1200 GS auf ein komplett überarbeitetes Sechsganggetriebe, das für einen Zuwachs an Zugkraft und Beschleunigung sorgen soll. Die BMW-Designer haben auch der Adventure einige kleine optische Veränderungen verpasst. Dazu gehört unter anderem ein neu gestalteter oberer Kotflügel. Preise und den exakten Marktstart der neuen Maschinen teilte BMW in Mailand noch nicht mit. (AG/FM)

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