BMW ruft Motorräder zurück

Undichte Bremsleitungen

BMW muss deutschlandweit fast 24.000 Motorräder in die Werkstätten rufen. An den betroffenenen Maschinen kann es unter Umständen zu einem Ausfall der Vorderradbremse kommen.

Der bayerische Motorradhersteller BMW muss erneut Maschinen wegen möglicher Undichtigkeiten an den Bremsleitungen in die Werkstätten rufen. Wie BMW-Sprecher Rudolf-Andreas Probst der Autogazette am Dienstag sagte, sind von dem Rückruf Maschinen des Produktionszeitraumes August 2006 bis Mai 2009 betroffen. Insgesamt muss BMW weltweit fast 122.000 Maschinen zurückrufen, in Deutschland sind es 23.801.

Ausfall der Vorderradbremse möglich

Betroffen von dem Rückruf sind die Modellreihen R 1200 GS, R 1200 GS Adventure, R 1200 R, R 1200 ST, R 1200 RT und K 1200 GT . «Bei den betroffenen Fahrzeugen kann durch Vibrationen im Fahrbetrieb nicht völlig ausgeschlossen werden, dass eventuell verspannt eingebaute Bremsleitungen undicht werden und in der Folge Bremsflüssigkeit austritt», sagte Probst. Wie er hinzufügte, sinke in diesem Falle der Bremsflüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter der Vorderradbremse. «Falls das Auslaufen der Bremsflüssigkeit beziehungsweise das Leeren des Ausgleichsbehälters vom Fahrer nicht bemerkt würde, könnte die Vorderradbremse ausfallen. Die Hinterradbremse ist von diesem Sachverhalt unberührt», sagte Probst. Unfälle, die im Zusammenhang mit diesem Fehlerbild stehen könnten, seien BMW nicht bekannt.

Bereits vor zwei Jahren hatte BMW Maschinen wegen des gleichen Problems in die Werkstätten rufen müssen. In einer so genannten Technischen Aktion (TA) im Frühjahr 2008 wurden dabei geänderte Bremsleitungen verbaut. BMW hatte gehofft, dass mit den damals vorliegenden Erkenntnissen die Probleme behoben seien. «Im Laufe der Zeit hat sich allerdings gezeigt, dass auch die geänderten Bremsleitungen keine hundertprozentige Abhilfe geschaffen haben. Es wurde deshalb eine neue, zweite Lösung entwickelt und zum Einsatz gebracht, bei der wir nun sicher gehen können, dass das Problem nachhaltig erledigt sein wird. Die neue Lösung sieht eine zusätzliche Hülse im Verschraubungsbereich der Bremsleitung vor», erklärte Probst.

Kunden werden angeschrieben

Wie der BMW-Sprecher sagte, bedaure man es ausdrücklich, dass man die Kunden der betroffenen Motorräder erneut zum Vertragshändler bitten müsse, um die verbesserte Lösung verbauen zu lassen. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ist von BMW über diese Technische Aktion informiert worden. Halter der betroffenen Maschinen werden direkt von BMW beziehungsweise den Fachhändlern angeschrieben. (AG/FM)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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