Der Bundesrat setzt sich für eine ABS-Pflicht bei neuen Motorrädern ein. Als Anreiz soll es für die Käufer eine günstigere Kfz-Steuer geben.
Motorräder sollen nach dem Willen des Bundesrates mit sichereren Bremssystemen ausgerüstet werden. Bei neu zugelassenen Fahrzeugen solle sich die Bundesregierung in der EU für eine verpflichtende Einführung des automatischen Antiblockiersystems ähnlich dem Auto-ABS einsetzen. Das forderte die Länderkammer am Freitag in einer Entschließung. Auch in Deutschland sollten Hersteller und Importeure freiwillig dieses Sicherheitssystem einführen. Geprüft werde, ob für diese Maschinen dann eine günstigere Kfz-Steuer gezahlt werden muss.
Hohe Zahl von Motorradunfällen
Hintergrund der Länderinitiative sei die weiterhin hohe Zahl tödlicher Motorradunfälle. 2007 kamen laut Statistischem Bundesamt 807 Verkehrsteilnehmer auf Motorrädern ums Leben - 1,8 Prozent mehr als 2006. Ein Grund dafür sei, dass Motorräder «überwiegend nur saisonal und weit überdurchschnittlich von Fahrern mit geringer Fahrpraxis genutzt» würden. Bremsvorgänge seien nur mit großer Übung optimal beherrschbar. Automatische Blockierverhinderer (ABV) vermeiden laut Bundesrats-Begründung bei Vollbremsungen das Blockieren der Räder. Außerdem werde auch das besonders schwierige Bremsen in Kurven unterstützt. (dpa)